Berlin – Nach der Länderspielpause steht in der Fußball-Bundesliga ein spannender Hinrunden-Schlussspurt bis kurz vor Weihnachten an.
Am 12. Spieltag haben Spitzenreiter Borussia Dortmund und seine vier schärfsten Verfolger keine ganz schweren Aufgaben. Aber aus Mönchengladbach, Leipzig, Frankfurt und auch aus München kommt keine große Kampfansage.
GEJAGTER: Borussia Dortmund fühlt sich wohl in der Rolle als Liga-Krösus. Aber vor dem heutigen Duell beim FSV Mainz 05 (15.30 Uhr) warnt Michael Zorc vor jedem Anflug von Überheblichkeit. «Gerade jetzt, wo wir soviel Lob bekommen, müssen die Antennen noch schärfer sein als in einer englischen Woche», warnte der Sportdirektor. In die gute Laune am Borsigplatz passt die dauerhafte Verpflichtung von Stürmer Paco Alcácer. «Es war und ist für mich genau die richtige Entscheidung. Ich werde alles versuchen, um mich mit Leistung und Toren für das Vertrauen zu bedanken», sagte der Angreifer.
JÄGER I: Nein, nicht die Bayern. Borussia Mönchengladbach ist mit vier Punkten Rückstand am nächsten dran am BVB. Und auch bei der anderen Borussia ist die Laune bestens. Signal für Kontinuität ist die Vertragsverlängerung von Trainer Dieter Hecking vor dem Duell gegen dessen Ex-Club Hannover 96 am Sonntag (18.00 Uhr). Ein Auswärtserfolg für die Niedersachsen scheint nahezu ausgeschlossen. Gladbach hat bislang alle fünf Heimspiele gewonnen, 96 gewann im Borussia-Park das letzte Mal vor acht Jahren und hat seit 18 Spielen in der Fremde nicht mehr gewonnen.
JÄGER II: In Leipzig freuen sie sich heute (15.30 Uhr) auf das Spiel beim VfL Wolfsburg. Die gute Serie vor der Länderspielpause soll möglichst fortgesetzt und der Fünf-Punkterückstand auf den BVB möglichst bald verkleinert werden. RB ist seit zehn Spieltagen unbesiegt. Wolfsburg gewann hingegen nur eines seiner vergangenen neun Partien in der Bundesliga und befindet sich nur wenige Zähler vor der Abstiegszone. Die Partie in der Volkswagen-Arena wird zu einem französischen Klassentreffen. Beide haben je vier Spieler aus dem Land des Weltmeisters im Kader – aber keinen Champion.
JÄGER III: Immer noch freut man sich in Frankfurt diebisch über die Momentaufnahme, nach elf Spielen vor den Bayern zu stehen. Als BVB-Jäger sehen sich die Hessen aber nicht. «Wir schauen auch auf die Mannschaften, die hinter uns stehen und alle nach vorne wollen. Noch schwieriger wird es sein, uns da vorne festzubeißen», mahnte Trainer Adi Hütter vor dem heutigen Auswärtsspiel beim Angstgegner FC Augsburg (15.30 Uhr). Die bayrischen Schwaben spielen ihr 250. Bundesliga-Spiel, Frankfurt hat schon 1673 Mal in der Eliteklasse gespielt, aber nur zwei von zwölfmal gegen Augsburg gewinnen können.
Jäger IV: Aufgeben? Nein. Das ist nicht das Ding der Bayern. Sieben Punkte Rückstand auf die Dortmunder schmerzen den Branchenführer. Aber noch ist Zeit, die Dinge zurechtzurücken. Meint Trainer Niko Kovac. Gegen Fortuna Düsseldorf muss dafür heute (15.30 Uhr) die bemerkenswert schlechte Heimserie von drei Spielen ohne Sieg beendet werden. «Es ist erst ein Drittel der Saison gespielt», sagte Kovac. Düsseldorf kommt mit dem guten Gefühl eines 4:1-Sieges gegen Hertha BSC, aber mit einer schlechten Bilanz von Friedhelm Funkel. 21 von 28 Bundesligaspielen gegen den FC Bayern verlor der Trainer-Routinier.
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(dpa)