Leipzig – Jetzt geht es endlich los! Mit dem Auftaktspiel gegen Kamerun beginnt für die deutschen Handballerinnen am Abend (19.00 Uhr) in Leipzig nach 20-monatiger Vorbereitung die Medaillen-Mission bei der Heim-WM. Entsprechend groß ist das Kribbeln bei den DHB-Spielerinnen.
«Die Vorfreude und die Nervosität steigen an», sagte Rückraumspielerin Kim Naidzinavicius. «Alle freuen sich riesig, dass es jetzt losgeht, denn wir haben hart dafür gearbeitet.»
Der Gegner ist für den WM-Gastgeber eine unbekannte Größe. «Kamerun ist ein Exot, der den Großen das eine oder andere Beinchen stellen möchte», warnte Torfrau Clara Woltering. Die 34-Jährige aus Dortmund war wie Spielführerin Anna Loerper schon 2007 dabei, als es mit Bronze letztmals WM-Edelmetall gab. Das ist auch das Ziel bei der dritten Endrunde in Deutschland nach 1965 und 1997.
Bundestrainer Michael Biegler erwartet, dass seine Mannschaft gut aus den Startlöchern kommt. «Ich möchte schon sehen, dass die Mannschaft in den vier Parametern Rückzug, Deckung, Gegenstoß und Angriff die Aufgaben umsetzt. Wir müssen die ersten Akzente setzen», forderte Biegler.
Der 56-Jährige, der nach der WM freiwillig aus dem Amt scheidet und den Männer-Bundesligisten SC DHfK Leipzig übernimmt, rechnet zum Auftakt aber durchaus mit Ungereimtheiten im deutschen Spiel. «Wir werden die Nervosität nicht ganz beiseiteschaffen können», sagte Biegler. «Wir müssen aufpassen, dass dies nicht dazu führt, dass wir zu schnell Entscheidungen herbeiführen wollen.»
Auch wenn noch nicht alle Spielerinnen fit sind, ist die Zuversicht in der deutschen Mannschaft groß. Der Dritte der Afrika-Meisterschaft 2016, der nach 2005 erst zum zweiten Mal bei einem WM-Turnier dabei ist, soll nicht zum Stolperstein werden. «Wir hoffen auf ein gutes Spiel und einen guten Einstand», sagte Naidzinavicius. «Die WM soll natürlich mit einem Sieg losgehen.»
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(dpa)