Rio de Janeiro – Artem Harutyunyan hat bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ein Desaster des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV) zunächst verhindert.
Der Halbweltergewichtler aus Hamburg besiegte den Kanadier Arthur Biyarslanow mit 3:1 (29:28, 29:28, 28:28) nach Punkten und zog ins Viertelfinale ein. Die Erleichterung sei «natürlich schon sehr groß», sagte DBV-Sportdirektor Michael Müller nach dem Kampf. «Artem hat in beeindruckender Weise gegen einen unbequemen Gegner geboxt.»
Der APB-Weltmeister ist der einzige von sechs angetretenen deutschen Boxern, der über den Auftaktkampf in Rio hinausgekommen ist. Im Viertelfinale trifft der 26-Jährige am Dienstag auf den Türken Batuhan Gozgec. Sollte Harutyunyan diesen Kampf ebenfalls gewinnen und ins Halbfinale einziehen, hätte er die Bronzemedaille bereits sicher. Der frühere Amateurboxer Jan Quast hatte bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona mit Bronze für die bisher letzte deutsche Medaille gesorgt. Der DBV hatte für Rio ein bis zwei Medaillen als Olympia-Ziel ausgegeben.
Das insgesamt durchwachsene Abschneiden der deutschen Boxer konnte aber auch der Sieg von Harutyunyan nicht ausblenden. Schwergewichtler David Graf aus Sindelfingen, Serge Michel aus Traunreut im Halbschwergewicht, der Schweriner Araik Marutjan im Weltergewicht, Superschwergewichtler Erik Pfeifer (Lohne) und Fliegengewichtler Hamza Touba (Neuss) waren allesamt im jeweils ersten Kampf gescheitert.
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(dpa)