Nicht einmal zwei Wochen nach dem olympischen Finale startet die Handball-Bundesliga in die 32. Saison. Am Dienstag besiegte Frisch Auf Göppingen in Duell der Altmeister den VfL Gummersbach mit 38:31. Heute greifen die übrigen Teams ins Geschehen ein. Wer kann den Serienmeister THW Kiel stoppen?
Der THW Kiel kann als erster deutscher Handball-Klub den fünften Titel in Folge gewinnen. Mit 7,8 Millionen Euro bringen die Kieler auch den höchsten Etat der Liga auf. Eine Titelprognose will Manager Uwe Schwenker nicht abgeben: „Aber so viel kann man angesichts der großen Aktivitäten bei der Konkurrenz sagen: Es wird sehr spannend und eng.“
Härtester Konkurrent der Kieler war bisher die SG Flensburg-Handewitt, doch in dieser Saison haben der HSV Hamburg und die Rhein-Neckar Löwen kräftig aufgerüstet. Löwen-Manager Thorsten Storm hat dem VfL Gummersbach den isländischen Linksaußen Gudon Valur Sigurdsson für rund 250.000 Euro abgekauft. „Der THW und der HSV sind gleichauf. Beide sind uns noch ein Jahr voraus“, blockte Storm Titelambitionen ab.
Der HSV zahlte für die Rückraumspieler Blazenko Lackovic und Marcin Lijewski rund 700.000 Euro Ablöse an Flensburg, dazu wurden Arne Niemeyer (Minden) und der schwedische Kreisläufer Nicklas Grundsten (Hammarby) verpflichtet. Das Team ist auf allen Positionen zweifach oder gar dreifach besetzt, deshalb werden vom Coach Martin Schwalb Titel erwartet. „Der Titel führt nur über den HSV Hamburg. Was der alles geholt hat, ist vom Feinsten“, sagte auch THW-Manager Schwenker.
Insgesamt bleibt die Liga wohl eine Drei-Klassen-Gesellschaft mit Champions-League-Klubs, großem Mittelfeld und Abstiegskandidaten. Am meisten zittern müssen in diesem Jahr wahrscheinlich die Aufsteiger Dormagen und Stralsund sowie erneut Altmeister Essen.