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Hamilton holt Monza-Pole und knackt Schmacher-Rekord

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Monza – Lewis Hamilton hat sich in der Chaos-Qualifikation von Italien die Pole Position gesichert und den Formel-1-Rekord von Michael Schumacher gebrochen.

In der zehnmal verschobenen und erst mit mehr als zweieinhalbstündiger Verspätung wegen Dauerregens wieder aufgenommenen K.o.-Ausscheidung in Monza verwies der Mercedes-Mann das Red-Bull-Duo Max Verstappen und Daniel Ricciardo auf die weiteren Plätze.

Sebastian Vettel musste sich bei seinem Ferrari-Heimspiel mit Platz acht begnügen, die Hoffnungen der Scuderia-Fans auf den ersten Sieg in Rot seit 2010 erhielten einen argen Dämpfer. Der Heppenheimer rutscht aber wegen Strafversetzungen von Verstappen und Ricciardo wegen unerlaubter Wechsel von Motorenteilen zumindest auf den sechsten Startrang vor.

«Es lag nicht an den Reifen. Wenn ich wüsste, woran es lag, würde ich es sagen», meinte ein angefressener Vettel. «Mit dem Ergebnis bin ich nicht zufrieden, aber das ist auch keine Überraschung. Mit dem Speed war sicherlich mehr drin, aber das müssen wir uns jetzt anschauen.»

Bei ganz schwierigen Bedingungen im Königlichen Park raste indes Hamilton mit einer sogar noch leicht verpatzten Runde mit weitem Vorsprung zu seiner 69. Karriere-Pole und übertraf damit Schumacher. «Ich habe davon geträumt, eines Tages so etwas zu schaffen wie er», sagte der sichtlich gerührte Rekordmann. «Das auf einem historischen Kurs wie diesem hier zu schaffen, kann ich noch gar nicht glauben.»

Neben ihm auf Platz zwei wird am Sonntag völlig überraschend der kanadische Williams-Pilot Lance Stroll stehen. Der 18-Jährige ist der jüngste Fahrer, der es jemals in die erste Startreihe geschafft hat. Als Dritter startet Esteban Ocon im Force India vor Valtteri Bottas im zweiten Silberpfeil und Vettel-Teamkollege Kimi Räikkönen.

Nico Hülkenberg landete in seinem Renault auf Position zwölf. Da an seinem Dienstwagen regelwidrig Motorenkomponenten getauscht wurden, wird der Emmericher aber zehn Plätze strafversetzt. Wieder einmal war für Pascal Wehrlein in der ersten K.o.-Runde Schluss. Der Sauber-Pilot kam nicht über Platz 19 hinaus.

Die Tifosi auf den Rängen bekamen schon im Abschlusstraining so gut wie keine Renn-Action geboten. Wegen des Dauerregens durften Vettel & Co. satte 44 Minuten nicht auf den 5,793 Kilometer langen Kurs. Die Rennleitung warnte, dass die Aquaplaninggefahr zu hoch sei. Nach einer Streckeninspektion gaben die Stewards aber doch Grünes Licht. Zumindest 16 Minuten durften die Fahrer dann auf den Asphalt.

Bei gerade einmal 14 Grad Außentemperatur drehten gerade einmal sieben Piloten eine gezeitete Runde. In dem Training ohne echten Wert erzielte Williams-Pilot Felipe Massa die schnellste Runde. Bei Vettel und Hamilton wurde keine Zeit protokolliert.

Viel besser lief es in der Qualifikation zunächst auch nicht. Nach nur wenigen Minuten schlitterte der Franzose Romain Grosjean in die Streckenbegrenzung und demolierte seinen Haas. Der 31-Jährige konnte aus seinem Auto selbst wieder aussteigen. Nach einer Roten Flagge wurde die Einheit unterbrochen, die verbliebenen Piloten fuhren an die Box.

Vettel winkte zwischendurch von der Boxenmauer den Fans auf der Haupttribüne zu, Hamilton nutzte die Zwangspause zu einem Plausch mit Daimler-Chef Dieter Zetsche und zur Pflege seines Instagram-Accounts. Für eine Partie Videospiel mit Teamkollege Valtteri Bottas war auch noch Luft. Verstappen versuchte sich als Kameramann.

Unterdessen fuhren Reinigungsfahrzeuge auf den Kurs. Streckenposten versuchten mit Besen und Laubbläsern, die neuralgischen Stellen auf dem Asphalt mit tiefen Pfützen zumindest ein wenig zu trocknen. Dann ließ endlich der Regen nach und mit zweieinhalbstündiger Verzögerung gaben die Piloten wieder Gas.

Hamilton zeigte im Ferrari-Land seine Extraklasse und ließ auch Vettel keine Chance. Die sehr wechselhaften Bedingungen mit stärker werdendem und dann wieder abnehmendem Regen meisterte der Brite so gut wie kein anderer Pilot. Hamilton untermauerte seine Stärke in der Qualifikation und fuhr seine achte Pole 2017 ein.

Fotocredits: Luca Bruno,Antonio Calanni,Luca Bruno
(dpa)

(dpa)

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