Abu Dhabi – Lewis Hamilton hat die Mercedes-Dominanz unter dem Flutlicht von Abu Dhabi fortgesetzt und in Streckenrekordzeit die Pole Position für das Formel-1-Finale geholt.
Der fünfmalige Weltmeister verwies seinen finnischen Teamkollegen Valtteri Bottas am Samstag mit 0,162 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz. Sebastian Vettel musste sich im Ferrari mit Rang drei abfinden. «Ich habe die Session genossen», sagte der 31 Jahre alte Heppenheimer aber und lächelte. Er sei für das Rennen ziemlich zuversichtlich.
Vettels Stallkollege Kimi Räikkönen wurde bei der Qualifikation zum Großen Preis von Abu Dhabi Vierter. Dahinter landeten die beiden Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Max Verstappen. Nico Hülkenberg kam im Renault auf Rang zehn.
Für Hamilton war es die 83. Pole seiner Karriere und die elfte in der 21. Qualifikation in diesem Jahr. «Ich bin diesem Auto so nahe, wie ich noch nie einem Auto war», sagte der Brite fast schon verliebt. «Es war ein Privileg, mit ihm zu fahren.»
Mercedes sicherte sich damit zum fünften Mal in Serie die erste Startreihe auf dem Kurs am Persischen Golf. Keinem anderen Team ist das jemals in der Formel-1-Historie auf einer Strecke gelungen.
Im Licht der untergehenden Sonne schien sich aber auch der Ferrari zunächst wohl zu fühlen. Vettel blieb als erster Pilot in der K.o.-Ausscheidung unter 1:37 Minuten für den 5,554 Kilometer langen Kurs auf Yas Island. Kollege Räikkönen lag bei seinem letzten Qualifikationsauftritt lediglich 64 Tausendstelsekunden zurück, Hamilton auf dem vorläufigen dritten Rang weitere 12 Tausendstelsekunden.
Schon beim Training zur Wettkampfzeit am Freitag hatte sich eine knappe Entscheidung im Kampf um die Pole für das zehnte Rennen in Abu Dhabi angedeutet. Beim zweiten Versuch verbesserte sich Vettel sogar noch einmal, nun vor Bottas und Hamilton.
Weiter hinten rettete sich Fernando Alonso bei seinem letzten Versuch in den ersten 20 Minuten in die zweite Runde. Bevor er seine vorerst letzte Formel-1-Qualifikation begann, hatte der 37 Jahre alte Spanier noch den ehemaligen spanischen König Juan Carlos begrüßt. Alonso saß da schon mit Helm in seinem McLaren, der zu seinen Ehren mit einer Sonderlackierung auf die Strecke geschickt wurde.
Zum 21. Mal im 21. Versuch setzte sich Alonso dann gegen seinen Teamkollegen Stoffel Vandoorne (18.) durch. Das letzte Mal musste der Brasilianer Nelson Piquet Junior eine solche Serie im Jahr 2008 hinnehmen – geschlagen damals im Renault von Alonso. Im zweiten Durchgang war für Alonso als 15. allerdings Schluss.
An der Spitze ging der Kampf in die entscheidende Phase. Mit den ultrasoften Reifen fuhr Hamilton nun die klar schnellste Runde in 1:35,693 im zweiten Durchgang. Verstappen kam nicht mal auf den schnelleren hypersoften Gummis an Hamilton ran. Im Rennen an diesem Sonntag wird der Mexiko-Sieger und Brasilien-Zweite als einziger Fahrer der drei Top-Teams auf den Reifen mit der geringsten Haltbarkeit starten müssen.
In den entscheidenden Minuten des letzten Abschnitts ließen alle zehn die schnellsten Reifen aufziehen – und auch damit raste Hamilton wieder auf den ersten Platz. Eine Minute vor Ablauf der Zeit verbesserte er seine Zeit dann noch einmal.
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(dpa)