Rio de Janeiro – Aus Blau wurde Grün: Im Becken der Wasserspringer hatte sich über Nacht die Wasserfarbe verändert, ohne dass die Olympia-Organisatoren zunächst einen Grund dafür nennen konnten.
In einem Tweet versuchten sie später, das Ganze irgendwie zu relativieren und beruhigend zu wirken. «Leute, bleibt ruhig wegen des Wassers vom Maria Lenk (Aquatics Center). Wir nehmen Qualitätstests vor, und es gibt kein Risiko für die Athleten. Wir klären das», hieß es.
Ein anderer Tweet des britischen Turmspringers Tom Daley mit einem Bild zeigt deutlich das grüne Wasser – im Kontrast zum blau strahlenden, nebenan liegenden Becken der Wasserballer. «Hmmm – was ist da passiert», fragte sich Daley, Bronzemedaillengewinner im Synchronwettbewerb von der Zehn-Meter-Plattform.
«Wir wissen nicht genau, was passiert ist», sagte Mario Andrada, Sprecher des Organisationskomitees. «Wir testen das Wasser jeden Tag mit den gleichen Parametern, und die Ergebnisse waren genau so wie bei einem blauen Pool.» Der kanadische Teamchef Mitch Geller vermutete, dass die andere Farbe durch Algen entstanden sei.
Das bestätigte Andrada. Ja, auch eine Algenvermehrung sei mit ursächlich für den Farbwechsel. «Und es war auch wegen der Hitze und zu wenig Wind.» Chemische Tests würden regelmäßig durchgeführt, um auch im Springerbecken die Qualität des Wassers zu sichern. Eine Gefahr für die Athleten durch das grüne Wasser habe nicht bestanden, unterstrich Andrada.
Allerdings gab es durch das fast undurchschaubare Grün auch Handicaps für die Springer, für die speziell vom Turm eine klare Wasseroberfläche sehr wichtig ist. Nur so können sie «sauber» und ohne Gefährdungspotenzial eintauchen: Der ungetrübte Blick auf den Boden des Beckens ist vom Turm von hoher Bedeutung für die Athleten.
Die Chinesin Ruolin Chen, die zusammen mit Huixia Liu Turm-Gold gewann, teilte mit, sie habe sich durch das Grün nicht negativ beeinflussen lassen. Die Mexikanerin Paola Espinosa, die im Duett mit Alejandra Orozco Sechste war, nahm es gelassen: «Ich habe nie zuvor etwas Vergleichbares gesehen. Aber wir sind in Brasilien. Vielleicht war es ja eine Art Dekoration, um das Ganze hübsch aussehen zu lassen.»
Fotocredits: Cao Can
(dpa)