Buenos Aires – Lionel Messis neue Liebeserklärung an sein Land und das Trikot mit den himmelblauweißen Streifen hat auch Argentiniens Staatspräsident entzückt.
Mauricio Macri, einst Präsident bei den Boca Juniors, hatte sich selbst ins Zeug gelegt, um Messi von einer Fortsetzung seiner bislang unvollendeten Auswahlkarriere zu überzeugen.
Macri hatte mit Messi telefoniert. Vor einer Kabinettssitzung hatte Macri gesagt: «Lionel Messi ist das Größte, was wir in Argentinien haben, man muss ihn schützen.» Damit noch nicht genug: «Es ist ein Glück, eine Freude des Lebens, ein Geschenk Gottes, den besten Fußballspieler der Welt in einem Fußballland wie unserem zu haben.»
Und nun, seit dem 12. August steht fest: Argentinien darf sich weiter an seinem Fußball-Messias erfreuen. Messi erklärte nicht mal zwei Monate nach der bitteren Finalniederlage im Elfmeterschießen bei der Copa América gegen Titelverteidiger Chile und damit einem erneut sieglosen Endspiel der Albiceleste, dass er weitermacht.
«Eine große Nachricht für den Fußball in der ganzen Welt und für ganz Argentinien», reagierte daraufhin Macri bei Twitter: «Glückwunsch Lío und Danke!» Auch Messis Vereinscoach Luis Enrique freute sich. «Dass Messi in der Nationalmannschaft Argentiniens bleibt, ist eine gute Nachricht für den Fußball», sagte er am Samstag in einer Pressekonferenz des FC Barcelona zum Hinspiel des spanischen Supercups am Sonntag beim FC Sevilla.
Nach dem 113. Länderspiel seiner Karriere schien die Auswahl-Welt des Lionel Messi einfach nur zerstört, kaputt, am Ende. «Ich habe meine Entscheidung getroffen, meine Zeit in der Nationalmannschaft ist vorbei», sagte Messi Ende Juni. Vier vergebene Titel-Chancen in Endspielen, darunter auch das 0:1 nach Verlängerung bei der WM 2014 in Brasilien gegen Deutschland – zuviel für Messi: «Es tut mir mehr als jedem anderen weh, dass ich nicht im Stande bin, mit Argentinien einen Titel zu gewinnen.» Das Entsetzen in Argentinien war groß.
Genauso groß ist nun die Erleichterung. Der fünfmalige Weltmeister fehlte letztlich nicht mal ein Spiel. Am 1. September führt er die Mannschaft wieder als Kapitän an. Gegner wird im argentinischen Mendoza Uruguay sein, Spitzenreiter in der WM-Qualifikation. Argentinien, das fünf Tage später in Venezuela antritt, ist Dritter.
Russland 2018 ist das Ziel. Mit Messi, der bisher im Auswaltrikot lediglich der U20-WM-Titel 2005 und der Olympiasieg 2008 glückte. An jenem Abend seiner Rücktrittserklärung seien ihm so viel Dinge durch den Kopf gegangen, erinnerte sich Messi und er habe es ernst gemeint, nicht mehr für die Nationalmannschaft zu spielen. «Aber meine Liebe für das Land und dieses Trikot sind einfach zu groß.»
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(dpa)