Athen – DFB-Chef Reinhard Grindel hat die versteckte Millionen-Zahlung an Franz Beckenbauer aus dem Budget der Fußball-WM 2006 scharf kritisiert.
«Es war bekannt, dass Franz Beckenbauer im Umfeld der WM 2006 als Werbeträger für Oddset tätig war. Es war uns bis Montagnachmittag nicht bekannt, dass er dafür die beachtliche Summe von 5,5 Millionen aus dem Topf für die Organisation der WM 2006 erhalten hat. Man kann vor diesem Hintergrund sicher nicht davon sprechen, dass seine Tätigkeit im OK ehrenamtlich war», sagte Grindel am Rande des UEFA-Kongresses in Athen. Beckenbauer hatte stets betont, ehrenamtlich als WM-Cheforganisator zu arbeiten.
Grindel distanzierte sich erneut von den damals verantwortlichen DFB-Funktionären. «Für mich ist völlig unverständlich, warum die Mitglieder des damaligen Organisationskomitees diese These über einen so langen Zeitraum vertreten haben. Für mich ist dieser ärgerliche Vorgang ein neuerlicher Beleg, dass das WM-OK auf Abschottung gesetzt hat, dass dort keine Transparenz geherrscht und die Öffentlichkeit in Teilen auch getäuscht worden ist. Das verurteile ich.»
Am Dienstag war durch Medienberichte bekannt geworden, dass Beckenbauer den Betrag aus dem für die WM-Organisation gedachten Sponsorengeld von Oddset erhalten habe. Versteuert wurde die Zahlung durch den DFB erst vier Jahre nach der WM. Beckenbauer soll die Schuld im März 2011 beglichen haben. Eine Stellungnahme von Beckenbauer gab es bislang nicht.
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(dpa)