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Golf-Show in Las Vegas: Mickelson nimmt Woods 9 Millionen ab

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Las Vegas – Auf dem Shadow Creek Golf Course versenkte US-Star Phil Mickelson einen Putt aus knapp eineinhalb Metern im Loch und war mit einem Schlag um neun Millionen Dollar (7,9 Millionen Euro) reicher.

Die Szenerie wirkte surreal. Riesige Scheinwerfer tauchten das kleine Grün der nur 85 Meter kurzen Playoff-Spielbahn auf dem bereits völlig im Dunkel liegenden Golfplatz in ein gleißendes Licht, in dessen Mittelpunkt der US-Amerikaner den Sieg holte. Für seinen Rivalen Tiger Woods blieb am Ende der fünfeinhalbstündigen Show nur die herzliche Umarmung des Siegers übrig.

Amerikas Golf-Idole waren im Spieler-Paradies Las Vegas in das millionenschwere Privatduell «The Match» gezogen. Alles war neu: Ein Mann-gegen-Mann-Duell live im Bezahl-TV, ein riesiges Preisgeld aus dem Privatvermögen der beiden Superstars und Mikrofone am Körper, die die Zockerei der beiden Golf-Giganten auf dem edlen Golfplatz übertrugen.

Sportlich ließ das Duell zwischen den Routiniers Woods (42) und Mickelson (48) viel zu wünschen übrig. Das Golf, das die in die Jahre gekommenen Superstars spielten war nicht mehr als Durchschnitt. Bis auf einen vom Rand des Grüns eingechippten Ball von Woods auf der 17. Spielbahn waren Zauberschläge in der Stadt der Show und Magie Mangelware. Spannend war es trotzdem. Nach 18 gespielten Löchern lagen die Rivalen von früher gleich auf – Verlängerung. Erst das vierte Extra-Loch brachte die Entscheidung, da war die Sonne längst weg.

Über das Format sowie die fehlende Atmosphäre lässt sich streiten. Nur 700 geladene Gäste waren bei «The Match» zwischen den Golf-Giganten aus Kalifornien auf dem edlen Shadow Creek Golf Course nördlich von Las Vegas als Publikum zugelassen. Das von den Kontrahenten angekündigte Trash-Talking blieb nach dem Hype im Vorfeld hinter den Erwartungen zurück. Besonders auf den zweiten neun Löchern gaben sich die Spieler wortkarg und konzentrierten sich mehr auf ihr Spiel, als auf den verbalen Schlagabtausch. Als Mickelson bereits auf der ersten Spielbahn eine Nebenwette im Wert von 200.000 Dollar verlor, stichelte Woods: «Das schmerzt im Portemonnaie». Das war schon eine der fieseren Sticheleien.

Seit Mitte der 90er-Jahre sind Woods und Mickelson erbitterte Konkurrenten auf dem Golfplatz. Als Woods 1996 als 20-Jähriger auf die US-Tour kam, hatte der sechs Jahre ältere Mickelson schon mehrere PGA-Turniere gewonnen. Schnell stellte Woods mit seinen Erfolgen die starken Leistungen von Mickelson in den Schatten und machte ihm den Rang als Publikumsliebling streitig. Bis heute hat Woods 80 US-Turniere gewonnen – inklusive 14 Major-Titel. Der fünfmalige Major-Champion Mickelson siegte 43-mal auf der PGA-Tour. Bei den wichtigen Turnieren triumphierte meistens Woods.

«Ich hoffe du weißt, dass ich dich das nicht vergessen lassen werde», sagte Mickelson zu Tiger nach dem Sieg in Las Vegas. «Es ist nicht das Masters oder die US Open, aber es ist schön zu wissen, dass ich dir gegenüber etwas vorweisen kann». Auch Woods zeigte sich trotz der Niederlage mit dem Event zufrieden: «Du hättest diese Veranstaltung nicht besser machen können.» Neben dem eigentlichen Duell verlor die langjährige Nummer eins der Welt auch drei Nebenwetten mit einem Gesamtwert von 600.000 Dollar. Eine 200.000-Dollar-Wette konnte er allerdings gewinnen. Die Summe von 800.000 Dollar fließt nun an wohltätige Zwecke.

Ob dieses Format im Profi-Golfsport Nachahmer finden wird, bleibt fraglich. Sowohl Mickelson als auch Tiger gaben zu Protokoll, dass Wetten auf der regulären PGA-Tour nichts verloren haben. «Es fühlte sich wie eine Trainingsrunde an, jedoch stand mehr auf dem Spiel», erklärte der Neun-Millionen-Mann Mickelson zum Schluss.

Fotocredits: John Locher,John Locher
(dpa)

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