Mönchengladbach – Borussia Mönchengladbach muss um den Verbleib im internationalen Geschäft bangen und hat kaum noch Aussichten auf die Qualifikation fürs Champions-League-Achtelfinale.
Der Bundesligaelfte kam zwei Wochen nach dem 2:0-Erfolg bei Celtic Glasgow im Rückspiel gegen die Schotten trotz einer ansprechenden Vorstellung nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Mit nunmehr vier Punkten können die Rheinländer als Tabellendritter in der Gruppe C noch von Celtic (zwei Zähler) eingeholt werden. Beide Teams dürften den Einzug in die Europa-League-Zwischenrunde unter sich ausmachen. Der Zweite Manchester City hat bereits sieben Punkte eingeheimst und dürfte schwer einzufangen sein. Gladbach und Celtic spielen jeweils noch gegen die Engländer und den FC Barcelona.
Vor 46 283 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park erzielte Lars Stindl (32. Minute) den Treffer für die Gastgeber, die sich über die Comebacks von Thorgan Hazard und Raffael freuen durften, nach Julian Korbs Roter Karte (75.) allerdings eine Viertelstunde lang in Unterzahl auskommen mussten. Moussa Dembelé (76.) glich per Foulelfmeter für den schottischen Meister aus. «Wir wollten die drei Punkte holen, das ist uns nicht gelungen», klagte Torwart Yann Sommer, betonte aber: «Die Chance auf Platz drei ist immer noch sehr gut.» Stindl bekannte trotz der «unglücklichen» Elfmeter-Situation: «Wir wollen Platz drei jetzt mit aller Macht verteidigen.»
Ein Remis, der vor allem den Gladbachern weh tat – denn ein Sieg wäre verdient gewesen. Die Gastgeber dominierten die Partie und hatten eine Vielzahl an Torchancen. Vor allem Hazards Rückkehr zahlte sich aus. Der wochenlang verletzte Belgier belebte die Offensive der Gastgeber mit großem Einsatz deutlich. Obendrein bereitete er mustergültig Stindls Treffer vor. Auf rechts entwischte der flinke Hazard seinen Gegenspielern, überraschte die Celtic-Defensive mit einer punktgenauen Flanke in die Mitte, wo Stindl volley vollendete.
Die Gladbacher spielten zwar längst nicht überragend, aber immerhin variantenreicher und unberechenbarer als noch beim trostlosen 0:0 am Freitag in der Fußball-Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt. Zu zwingenden Chancen kamen die Rheinländer allerdings in der Anfangsphase noch nicht, meist verfehlte der finale Pass sein Ziel. Stattdessen hatten die Gastgeber Glück, dass Scott Sinclair mit einem sehenswerten Schlenzer von der Strafraumgrenze (24.) den Innenpfosten traf. Borussen-Keeper Sommer wäre chancenlos gewesen.
Die Borussen versuchten es im Angriffsspiel immer wieder über Hazard, der nach 20 Minuten auch die erste Großchance durch Tobias Strobl einleitete. Freistehend vor Torwart Craig Gordon scheiterte der mitgelaufene Verteidiger jedoch. Zehn Minuten später strich ein Distanzschuss von Hazard klar über das Tor. Kurz darauf war der 23-Jährige wieder mittendrin im Geschehen, diesmal mit Erfolg: Stindl verwertete seine feine Hereingabe zum 1:0. Der Kapitän hatte bereits im Hinspiel die Gladbacher Führung erzielt.
Acht Minuten nach der Pause hätte der Mittelfeldspieler gleich nachlegen können. Einen starken Diagonalpass von André Hahn nahm Stindl im Strafraum gut mit. Sein Abschluss war allerdings zu schwach, um Gordon erneut zu überwinden. Noch näher dran am zweiten Treffer waren die Borussen wenige Minuten später, als Fabian Johnson direkt vor dem Torwart auftauchte, den Ball aber daneben setzte. Das sollte sich rächen: Nach einem Foul von Korb im Strafraum entschied Referee Manuel de Sousa aus Portugal auf Rot und Strafstoß, Dembelé nutzte die Gelegenheit. Und rettete seinem Team einen Punkt.
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(dpa)