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Giro-Start mit Doping-Missklang – Greipel Auftakt-Dritter

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Alghero – Getrübte Stimmung auf der großen Jubiläumsparty: Der 100. Giro d’Italia begann am Freitag in Alghero auf Sardinien mit einem groben Missklang.

Die italienische Zweitliga-Mannschaft Bardiani CSF durfte mit sieben Fahrern starten, obwohl die Teammitglieder Stefano Pirazzi und Nicola Ruffoni wegen Dopingverdachts am Vorabend vom Rennen ausgeschlossen worden waren.

Im Ziel der Auftakt-Etappe blieb André Greipel mit der Trikotnummer 100 nach 206 Kilometern in Olbia nur Rang drei. Den Sieg und das erste Rosa Trikot sicherte sich überraschend der Österreicher Lukas Pöstlberger aus dem Bora-hansgrohe-Team. Der 25-Jährige konnte sich 1000 Meter vor dem Ziel vom rasenden Hauptfeld absetzen, weil die stärksten Sprinter etwas gepokert hatten. Den Erfolg der bayerischen Mannschaft rundete der Italiener Cesare Benedetti mit dem Bergtrikot ab.

Bei der offiziellen Team-Präsentation am Vortag waren Pirazzi und Ruffoni mit traurigen Mienen noch dabei – offensichtlich sollte die rauschende Feier nicht gestört worden. Der Fall war bereits bekannt. Als die Zuschauer auf dem Heimweg waren, wurde die Nachricht publik.

Nach Artikel 7.12.1 des Anti-Doping-Reglements des Weltverbandes UCI kann eine Entscheidung der Disziplinar-Kommission ein Team – notfalls auch mitten im Rennen – noch stoppen. Der Start der dezimierten Equipe, die jetzt um ihren Fortbestand zittern muss, fand also nur unter Vorbehalt statt.

Der Veranstalter teilte auf seiner Homepage am Freitag lapidar mit, die Fahrer mit den Nummern 31 und 39 seien nicht gestartet. Pirazzi und Ruffoni vom Team Bardiani CSF, das mit einer Wild Card ins Rennen kam, waren in Trainingskontrollen am 25. und 26. April positiv auf das Wachstumshormon GHRP getestet worden. Bis zum Ergebnis der B-Probe bleiben sie nach Mitteilung des Weltverbandes UCI suspendiert.

Der 75 Jahre alte Teammanager Bruno Reverberi versuchte sich von seinen Angestellten zu distanzieren. Er und das Team hätten mit den Vorfällen nichts zu tun. Das Fahrerhotel war am Abend abgeschlossen. Alle Lichter waren gelöscht, um neugierige Journalisten in die Irre zu führen. Wenn auch die B-Probe das Ergebnis der A-Probe bestätigt, drohen Pirazzi und Ruffoni mehrjährige Sperren.

«Ich habe versucht, mit beiden zu reden», berichtete Reverberi. «Pirazzi sagte nichts, Ruffoni konnte nicht erklären, wie der positive Befund zustande gekommen sei. Er wollte sich einen Anwalt nehmen», gab der betagte Chef weiter zu Protokoll.

Insgesamt 195 Profis und damit drei weniger als geplant standen am Start. Das Astana-Team hatte aus Respekt für den vor knapp 14 Tagen tödlich verunglückten Michele Scarponi auf Ersatz verzichtet und ging mit acht Fahrern ins Rennen. Die Startnummer 21 wurde deshalb nicht vergeben.

Fotocredits: Dario Belingheri
(dpa)

(dpa)

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