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Gegen die Zweifel: Hamilton will keine Schwäche zeigen

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Le Castellet – Lewis Hamilton wehrt sich. Diese Zweifel am Erfolg seiner Titelverteidigung, die plötzlich die Mercedes-Garage umschwirren, will der Formel-1-Weltmeister nicht in seinen Kopf lassen.

«Das wäre das erste Zeichen von Schwäche, und mein Wille ist nicht schwach», versicherte der 33-Jährige vor dem Start in die wohl anstrengendsten Grand-Prix-Wochen dieses Jahres. Das Comeback der Formel 1 in Frankreich am Sonntag ist das erste von drei Rennen in 14 Tagen, und ausgerechnet jetzt suchen Hamilton und Mercedes die Titelform der vergangenen Jahre.

Die jüngsten Niederlagen in Monaco und Montréal, als Hamilton in seinem Silberpfeil ohne Siegchance war, haben den Briten in der WM wieder auf Platz zwei hinter Ferrari-Star Sebastian Vettel zurückfallen lassen. Zwar beträgt der Rückstand auf den Hessen nur einen Punkt, doch der Trend macht dem wankenden Branchenführer Sorgen. «Ein Weckruf» sei die Kanada-Pleite gewesen, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff und forderte «die richtigen Schlüsse» von seiner titelverwöhnten Crew.

Im fünften Jahr der Ära der Hybridmotoren scheint Mercedes seinen Vorteil gegenüber den Konkurrenten Ferrari und Red Bull endgültig verloren zu haben. «Ferrari hat zuletzt den besseren Job gemacht und liegt ein bisschen vor uns. Wir müssen mehr tun und uns anstrengen», sagte Hamilton. Ganz tief greift der viermalige Champion in diesen Tagen in seine Kiste mit Motivationssprüchen. «Ich habe komplettes Vertrauen in meine Jungs und lenke diese Energie in ihre Richtung», beteuerte Hamilton.

Kraft wird nicht nur das Mercedes-Team jetzt brauchen. Mit dem Renn-Hattrick in Frankreich, Österreich und Großbritannien mutet sich die Formel 1 zu Beginn des zweiten Saisondrittels ein enorm hektisches Programm zu. Hinzu kommt, dass die Rennställe mit der Rückkehr auf den Circuit Paul Ricard von Le Castellet an diesem Wochenende Neuland betreten. Seit 28 Jahren hat es keinen Grand Prix mehr auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke nahe der Cote d’Azur gegeben, die fehlenden Erfahrungswerte erschwert den Rennställen die technische Vorbereitung.

WM-Spitzenreiter Vettel gibt sich dennoch demonstrativ gelassen. «Wir haben ein sehr effizientes Auto. Das Wichtigste ist, dass das Auto überall funktioniert, wo wir hinkommen», sagte der 30-Jährige. Tatsächlich hat Vettel in diesem Jahr bereits 207 Führungsrunden gesammelt, Hamilton brachte es bislang nur auf 84. «Es ist hart, wenn du glaubst, du hast alles richtig gemacht hast, und dann stimmt das Ergebnis nicht», bekannte Hamilton.

Teamchef Wolff indes sieht seine Mannschaft für die Bewältigung der Krise gerüstet. «Das Team hat in der Vergangenheit gezeigt, dass es dazu in der Lage ist, Hindernisse zu überwinden und wir arbeiten hart daran, es auch diesmal zu schaffen», sagte der Österreicher. Der bevorstehende Grand-Prix-Dreierpack biete auch die Chance auf die nächste WM-Wende. «Jede Menge Punkte einzufahren, genau das haben wir uns vorgenommen», tönte Wolff.

Fotocredits: Tom Boland
(dpa)

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