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Gebrochene Knochen und kaputte Nerven: Vonn gibt Comeback

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Altenmarkt-Zauchensee – Bei Skistar Lindsey Vonn geht es auch beim Comeback nicht ohne Drama. Gut drei Wochen vor dem ersten WM-Rennen in St. Moritz und nach mehr als zehn Monaten ohne Einsatz im Weltcup will die Rekordsiegerin in der Abfahrt von Altenmarkt-Zauchensee wieder am Start stehen.

«Worte können nicht beschreiben, wie sehr ich mich darauf freue, wieder auf die Piste zurückzukehren», sagte sie ihrem TV-Partner Eurosport. Der Weg dorthin, das berichtet Vonn ihren Fans mit einem Eintrag auf ihrer Facebook-Seite samt Video, war dabei noch viel schwerer als gedacht.

«Als ich nach der OP aufgewacht bin, hat mein kompletter Arm nicht funktioniert», schrieb Vonn in der Nacht zum Donnerstag. «Noch heute habe ich Probleme mit einfachen Sachen wie meinen Skihandschuh anzuziehen oder mir die Haare zu machen, aber ich bin an einem Punkt, an dem ich mit meiner Hand in den meisten Situationen zurechtkomme.»

Die Abfahrts-Olympiasiegerin von 2010 hatte sich am 10. November bei einem Trainingssturz in den USA den rechten Oberarmknochen gebrochen und wie sie nun berichtete auch die Nerven beschädigt. Zu diesem Zeitpunkt trainierte sie noch für ihr Comeback nach einer Fraktur am Schienbeinkopf. Ihr letztes Weltcup-Rennen war im Februar 2016.

Ob es am Samstag nun zu einem Comeback von Vonn und ihrer ebenfalls lange pausierenden Teamkollegin Julia Mancuso kommt, ist offen. Wegen zu viel Neuschnee wurde das Training am Donnerstag abgesagt. Auch am Freitag soll es schneien. Ohne Training darf die Abfahrt aber nicht stattfinden. «Das werden interessante Tage, wir sind auf das Schlimmste vorbereitet», sagte Chef-Renndirektor Atle Skaardal der APA angesichts von bis zu 40 Zentimeter Neuschnee.

Fünfeinhalb Minuten lang dokumentiert Vonn die Probleme mit ihrem rechten Arm. Wie sie die Hand gar nicht heben kann. Wie sie langsam Fortschritte macht und die Finger spreizt. Wie sie nur mit größter Konzentration Becher gefüllt mit Wasser bewegt. «Dieses Video ist sehr persönlich», schrieb die 32-Jährige. Sie habe sich dazu entschlossen, auch über diese Schwierigkeiten zu berichten, um Menschen mit ähnlichen Verletzungen Hoffnung zu geben.

Vorbild ist Vonn zweifelsohne durch ihren starken Willen. Kreuzbandrisse, gebrochene Knochen, Depressionen – nichts hat die Ex-Freundin von Golfstar Tiger Woods je zum Aufgeben gebracht. Unerbittlich zu sich selbst verfolgt sie ihren Traum, nach Gold und Bronze vor sieben Jahren ein weiteres Mal bei Olympia zu triumphieren. Auf Sotschi 2014 musste sie ebenfalls verletzt verzichten – 2018 in Südkorea soll es endlich so weit sein.

Auf dem Weg dorthin will sie auch den Siegerekord von Ingemark Stenmark brechen. Der Schwede gewann in seiner Karriere 86 Weltcup-Rennen, Vonn steht als beste Frau derzeit bei 76.

Maria Höfl-Riesch schickte via Twitter viele Grüße. «Sie ist so eine Kämpferin», schrieb die langjährige Rivalin, die wie seit dem vergangenen Wochenende auch Tina Maze im Ski-Ruhestand ist. Nicht so Vonn. «Es waren drei harte Monate, in denen ich über 300 Stunden in der Reha gearbeitet habe – aber jetzt zu wissen, dass ich in der Lage bin, wieder schnell zu sein und am Wettkampf teilzunehmen, war all die harte Arbeit wert», sagte sie.

Fällt die Abfahrt in Österreich am Samstag aus, hat Vonn theoretisch noch vier Speedrennen in Garmisch-Partenkirchen und Cortina d’Ampezzo, um sich für die Titelkämpfe in Form zu bringen. Den ersten Titel in der Schweiz gibt es im Super-G der Damen am 7. Februar.

Fotocredits: Robert Jaeger
(dpa)

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