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Fußball: Ballack kritisiert Bundestrainer Löw

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Kapitän Michael Ballack hat sich vehement für Torsten Frings eingesetzt. Er wisse nicht, ob der Bundestrainer den Bremer schon abgeschrieben habe, „aber wenn man einen nicht mehr will, sollte man das ehrlich ansprechen“, sagte Ballack in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Bundestrainer Joachim Löw zeigte sich „total überrascht, verwundert und enttäuscht“.

Frings war in den WM-Qualifikationsspielen gegen Russland und Wales nicht mehr erste Wahl, was Ballack kritisierte: „Er war und ist Stammspieler, einer, der im Verein regelmäßig auf hohem Niveau spielt und dies vor allem auch in der Champions League zeigt.“

„Respekt und Loyalität ist doch das Wenigste, was man als verdienter Nationalspieler erwarten kann. Ich denke da auch an den einen oder anderen Fall aus der Vergangenheit – zum Beispiel Oliver Kahn. Es war ein Konkurrenzkampf mit Jens Lehmann ausgegeben worden, den er in meinen Augen nie gewinnen konnte“, sagte der Mittelfeldspieler des FC Chelsea.

Sogar für Kevin Kuranyi hat Ballack Verständnis: „Er hat in wichtigen Spielen für den Klub und für die Nationalmannschaft bewiesen, dass er Tore machen kann. Das alles sind doch wichtige Kriterien für die Nationalmannschaft. Wo kommen wir denn hin, wenn das nicht mehr zählt?“

Ballack hat das Vorrunden-Aus bei der EM 2000 vor Augen, wo er als junger Spieler dabei gewesen ist und beobachtet hat, „wie eine Mannschaft mit guten Fußballern nicht funktionierte, weil die Hierarchie nicht stimmte. Man sollte vorsichtig sein, Spieler in eine Position zu drängen. Ich will mit dieser Mannschaft Weltmeister werden. Und das ist möglich.“

Bundestrainer Löw entgegnete: „Wir behandeln alle Nationalspieler – ob jünger oder älter – mit dem notwendigen Respekt. Subjektiv mag der eine oder andere manchmal enttäuscht sein, aber unser Team ist die Elite des Fußballs in Deutschland, das auf die Besten der Welt trifft. Deshalb muss Leistung und der Erfolg der Mannschaft über allem stehen, ohne dass deshalb der faire und ehrliche Umgang mit den Spielern auf der Strecke bleibt.“