Bochum – Das Ende der Siegesserie interessierte Friedhelm Funkel nur am Rande. Der Trainer des Zweitliga-Tabellenführers Fortuna Düsseldorf war heilfroh, dass sein Team auch die sechste Partie in Serie unbesiegt überstanden hat.
«Sie haben uns das Leben sehr, sehr schwer gemacht. Deshalb bin ich mit dem Punkt auch zu 100 Prozent zufrieden», sagte Funkel nach dem 0:0 im 58. Revier-Derby beim VfL Bochum.
Auf dem Weg zurück in die Fußball-Bundesliga warten noch einige Hürden auf den souveränen Spitzenreiter. Fortunas Coach warnt vor dem schweren Programm bis zur Winterpause. «Wir haben noch sechs Spiele gegen starke Gegner. Wenn wir da die Hälfte der zu vergebenen Punkte holen, wäre das sensationell», befand der Coach. Allein die letzten drei Partien vor Weihnachten beim Tabellenzweiten Holstein Kiel, gegen den 1. FC Nürnberg und bei Eintracht Braunschweig haben es in sich. Da kann der zur zeit noch beruhigende Vorsprung von sieben Punkten auf Rang drei schnell aufgebraucht sein. «Ich will mich da nicht festlegen, wir müssen Punkt für Punkt holen», sagte Funkel.
Im mit 27 599 Zuschauern ausverkauften Ruhrstadion waren die Düsseldorfer in einer bisweilen hitzigen Partie vor allem kämpferisch gefordert. «Die Bochumer haben uns alles abverlangt. Da können wir mit dem Punkt gut leben», meinte der erneut starke Florian Neuhaus.
Der von Borussia Mönchengladbach ausgeliehene Mittelfeldspieler verhinderte schon nach vier Minuten mit einer spektakulären Aktion auf der Torlinie bei einem Schuss von Felix Bastians das 0:1. Ob der Ball wirklich nicht im Tor war, konnte der 20-Jährige nicht sagen: «Ich spiele ihn auf keinen Fall mit der Hand, habe aber keine Ahnung, ob der Ball hinter der Linie war oder nicht». So oder so sind die Düsseldorfer nun auch schon 303 Minuten ohne Gegentreffer.
Die nur drei Punkte vom Relegationsplatz getrennten Bochumer hoffen, mit ihrem dritten Trainer in dieser Saison mehr Stabilität zu bekommen. Jens Rasiejewski soll zunächst bis zur Winterpause die Verantwortung übernehmen. Dies entschieden Vorstand und Aufsichtsrat schon vor der Partie. In der Liga gab es mit dem bisherigen U19-Coach des VfL vier Punkte aus drei Spielen, dazu allerdings das peinliche Pokal-Aus beim Drittligisten SC Paderborn.
«Das ist eine große Herausforderung», sagte Rasiejewski, der mit dem Remis gegen den Spitzenreiter auch gut leben konnte. Unter ihm zeigte sich die Mannschaft verbessert und voll engagiert. «Wir haben uns gefreut, als wir von der Entscheidung gehört haben», sagte Mittelfeldspieler Kevin Stöger, der Glück hatte, dass er für eine Tätlichkeit gegen Adam Bodzek nicht die Rote Karte erhielt.
Am Freitag beim Tabellenletzten 1. FC Kaiserslautern fehlt den Bochumern allerdings Lukas Hinterseer, der drei Minuten vor dem Ende noch Gelb-Rot sah. «Ich bin guter Dinge, dass die Resultate wieder kommen werden», sagte VfL-Kapitän Stefano Celozzi.
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(dpa)