Belgrad – Für Stefan Ruthenbeck geht es sofort um alles oder nichts. Der Interims-Nachfolger des beliebten Trainers Peter Stöger muss mit den Fußballprofis des 1. FC Köln am Donnerstagabend (21.05 Uhr) gewinnen, um in die K.o.-Runde der Europa League einzuziehen.
Gastgeber Roter Stern Belgrad ist in der Gruppe H vor dem letzten Spieltag bei sechs Zählern punktgleich mit dem FC, der das Hinspiel 0:1 verlor. Wegen des Direktvergleichs muss Köln gewinnen. Auswärts (1:3 in London, 0:1 in Borissow) waren die Rheinländer allerdings zweimal unterlegen.
DIE AUSGANGSLAGE: Hinter dem FC Arsenal mit zehn Zählern nehmen Köln und Belgrad Rang zwei und drei ein. Auch BATE Borissow aus Weißrussland (fünf Punkte) hat bei einem Erfolg in London noch die Chance aufs Weiterkommen. Dafür wäre aber ein Remis zwischen Belgrad und Köln die Voraussetzung.
WIE GEHT ES NACH BELGRAD WEITER? Schon am Sonntag (13.30 Uhr) hat Ruthenbeck mit seinem Team die nächste Pflichtaufgabe. Dann gastiert der SC Freiburg im Kölner Stadion. «Freiburg spielt noch keine Rolle», meinte Ruthenbeck in Serbien. Die Breisgauer haben als Tabellen-16. mit zwölf Zählern bereits neun mehr als der FC, für den auch die miserable Trefferdifferenz von minus 21 eine extreme Belastung ist. Zwischen beiden liegt Werder Bremen (11 Punkte).
WAS SAGT RUTHENBECK? «Puh! Es ist mit Sicherheit eine schwierige Aufgabe» – das war die erste Reaktion des 45-Jährigen nach seiner Berufung als Stöger-Ersatz. Ruthenbeck betreute vor seiner Zeit als U19-Coach des 1. FC Köln die Zweitligisten VfR Aalen und SpVgg Greuther Fürth – ohne tolle Meriten: mit den Baden-Württembergern stieg er ab, bei den Franken wurde er im November 2016 beurlaubt.
PROGRAMM: Nach den Auftritten in Belgrad und gegen Freiburg stehen für Ruthenbeck bis kurz vor Weihnachten noch drei weitere Aufgaben an: die Begegnungen in der Bundesliga mit Bayern München am 13. Dezember (auswärts) und mit dem VfL Wolfsburg am 16. Dezember (heim). Das Pokal-Achtelfinale bei Schalke 04 am 19. Dezember wird zu Ruthenbecks Schlussakkord mit den FC-Profis. In diesem begrenzten Zeitrahmen will Ruthenbeck mit seinem Team «alles raushauen».
ZITAT: «Helm anziehen, Visier runterklappen.» (FC-Kapitän Matthias Lehmann zur Aufgabe bei Roter Stern)
Fotocredits: Dragan Stankovic
(dpa)