Moosinning – Martin Kaymers Hoffnungen auf den zweiten Sieg beim prestigeträchtigsten deutschen Golfturnier endeten überraschend früh. Schon am zweiten Wettkampftag des Münchner Europa-Tour-Events war für den zweimaligen Majorchampion Schluss.
Zwei äußert mäßige Runden am Donnerstag und Freitag reichten dem 32-Jährigen nicht zum Weiterkommen. «Ich habe bis zum Ende gekämpft, mir viele Chancen erarbeitet. Aber es sollte nicht sein», stellte Kaymer ernüchtert fest und suchte die Schuld für sein schlechtes Abschneiden auch in der Platzqualität. Die Grüns – also jene Flächen in unmittelbarer Nähe der Löcher – bezeichnete der Mettmanner als überaus holprig.
«Ich würde mir wünschen, dass der Golfplatz ein bisschen Geld in die Hand nimmt, um die Grüns ein bisschen besser zu machen», sagte der Spitzengolfer. «Es ist für die meisten Spieler sehr frustrierend, wenn du viele gute kurze Schläge machst, aber nicht vorankommst.»
Kaymer schaffte am Freitag wie tags zuvor nur den Platzstandard von 72 Schlägen. Das war auf dem von Experten als relativ leicht eingestuften 18-Loch-Kurs in Moosinning-Eichenried zu wenig, um den Cut der besten Spieler zu überstehen. Kaymer rangierte letztlich nur auf dem geteilten 86. Platz – indiskutabel. Damit ist klar: Kaymer kann seinen Turniersieg von 2008 nicht wiederholen, die Finaltage des mit zwei Millionen Euro dotierten Events finden ohne ihn statt.
Insgesamt schafften sechs von 14 deutschen Athleten die Qualifikation fürs Wochenende. Die beste Ausgangsposition hat Max Kramer. Der Fuldaer liegt mit einer Gesamtbilanz von vier Schlägen unter Par auf dem geteilten 23. Platz. Einen Versuch mehr benötigte im bisherigen Turnierverlauf der 19-jährige Amateur Max Schmitt, der geteilter 32. ist. Der Youngster aus dem rheinland-pfälzischen Andernach blieb am zweiten Wettkampftag fünf Schläge unter dem Platzstandard. Ebenfalls weiter im Wettbewerb vertreten sind Florian Fritsch, Maximilian Kieffer, Sebastian Heisele und Nicolai Von Dellingshausen.
Die Führung teilen sich der Schwede Joakim Lagergren und der Franzose Joel Stalter mit je neun Schlägen unter dem Platzstandard. Lagergrens Landsmann Henrik Stenson, letztjähriger Sieger der damals in Pulheim bei Köln ausgetragenen BMW International Open, und Masters-Gewinner Sergio Garcia sind als Drittplatzierte in Schlagdistanz.
Vor allem Schmitt überraschte am Freitag mit einem starken Comeback, nachdem er Tag eins noch mit zwei Schlägen über Par abgeschlossen und sein vorzeitiges Aus befürchtet hatte. «Nach gestern hätte ich nicht wirklich daran geglaubt, dass ich den Cut noch schaffe», räumte der Amateur ein und meinte stolz: «Dieses Turnier ist eine perfekte Gelegenheit, mich zu beweisen, weil ich am Ende des Jahres vielleicht Profi werde. Aber diese Entscheidung lasse ich mir noch offen.»
Kaymers Unzufriedenheit war schon auf dem Platz immer wieder sichtbar. Vermeintlich einfache Schläge misslangen, der einstige Weltranglistenerste schaute seinen eigenen Bällen mit grimmiger Miene hinterher. Zwischenzeitlich waren seine Aussichten, den Cut zu überstehen, dennoch gewachsen: Zwei Schläge unter Par lautete am frühen Nachmittag Kaymers Zwischenbilanz, ehe ihn zwei Bogeys an den Löchern zehn und elf entscheidend zurückwarfen.
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(dpa)