Garmisch-Partenkirchen – Den einzigen freien Tag bei der Vierschanzentournee nutzen die deutschen Skispringer um Top-Athlet Richard Freitag für Sponsorentermine und ein kurzes Training.
Vor dem Wechsel von Deutschland nach Österreich haben die DSV-Adler zur Halbzeit des Traditionsevents eine positive Bilanz gezogen. «Ich bin wirklich zufrieden. Es war ein sehr, sehr schöner Tag», resümierte Freitag nach seinem zweiten Platz beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen, wo er sich wie in Oberstdorf nur dem polnischen Titelverteidiger Kamil Stoch geschlagen geben musste.
Freitag gegen Stoch, das dürfte das Duell der zweiten Tournee-Hälfte mit den Wettkämpfen in Innsbruck am Donnerstag und Bischofshofen am Samstag werden. «Es ist ein erfreulicher Zwischenstand für uns», sagte Bundestrainer Werner Schuster nach einem guten Teamergebnis mit erneut drei Top-Ten-Plätzen vor 21 000 Zuschauern.
Obwohl auch Andreas Wellinger, Markus Eisenbichler und Karl Geiger derzeit zur erweiterten Weltspitze zählen, konzentrieren sich die deutschen Hoffnungen auf Freitag. Der 26-jährige Sachse hat mit zwei Podestplätzen die Hoffnungen auf den ersten Tournee-Sieg seit Sven Hannawald genährt, muss in der Gesamtwertung aber 11,8 Punkte aufholen. «Es ist ein Sportler vor Richard, der mit allen Wassern gewaschen ist. Diese Punkte werden wahnsinnig schwer wettzumachen», sagte Schuster. Umgerechnet sieben Meter fehlen Freitag derzeit auf seinen ärgsten Rivalen.
Der 30-jährige Pole hat sich pünktlich zur Tournee wieder in Form gebracht und steht nun auch im Gesamtweltcup auf Rang zwei hinter Freitag. «Ich bin happy und ich bin sehr zufrieden mit meinen Sprüngen», sagte Stoch, nachdem er auf der Großen Olympia-Schanze mit der Tagesbestweite von 139,5 Meter seinen dritten Tournee-Tagessieg in Serie einfuhr. Im Vorjahr hatte er sich mit einem Erfolg in Bischofshofen auch zum Tournee-Gesamtsieger gekrönt.
Freitag als Zweiter, Geiger auf Rang sieben und Stephan Leyhe als Zehnter: Trainer Schuster war zufrieden mit der mannschaftlichen Geschlossenheit beim traditionellen Neujahrsspringen, auch wenn die höher gehandelten Wellinger und Eisenbichler derzeit etwas zurückfallen. «Es ist ein toller Erfolg für unser Team und ein toller Skisprung-Tag», befand der Österreicher, der seit knapp zehn Jahren beim DSV im Amt ist.
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(dpa)