Sinsheim – Eintracht Frankfurt hat eine perfekte Woche gekrönt und 1899 Hoffenheim im Duell der beiden internationalen Starter einen weiteren schweren Dämpfer verpasst.
Der deutsche Pokalsieger gewann mit 2:1 (1:0) beim Team von Trainer Julian Nagelsmann und sprang damit am siebten Spieltag wieder in die erste Tabellenhälfte der Fußball-Bundesliga. «Jeder hat alles für den anderen gegeben, das war eine tolle Teamleistung», sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic beim TV-Sender Sky.
Vor 29.785 Zuschauern trafen Vize-Weltmeister Ante Rebic (40. Minute) und Luka Jovic (46.) für die effiziente Eintracht, die nach 4:1-Siegen über Hannover und Lazio Rom den dritten Erfolg in acht Tagen feierte. Torschütze Rebic wurde nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot (64.) vom Platz gestellt. Trotz Überzahl reichte es für die Gastgeber nur noch zum Anschlusstreffer durch Reiss Nelson (82.)
Für die strauchelnden und verletzungsgeplagten Hoffenheimer war es die dritte Heimniederlage innerhalb einer Woche. Zuvor hatte die TSG über acht Monate nicht eine Partie vor eigenem Publikum verloren. Mit nur zwei Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge wird die Länderspielpause für die hochambitionierte TSG mehr als ungemütlich.
Zum Abschluss der dritten Englischen Woche in Serie ließen sowohl Nagelsmann als auch SGE-Trainer Adi Hütter kräftig rotieren. Die Kraichgauer brachten unter anderem den zuletzt verletzten Abwehrchef Kevin Vogt zurück, während Frankfurts Kapitän David Abraham erneut aussetzen musste.
Vom Schwung und Glanz des furiosen Erfolgs über Lazio Rom war bei Frankfurt zunächst wenig zu sehen. Die Gäste stellten sich kompakt auf und überließen der TSG erst einmal den Ball. Doch auch die Nagelsmann-Elf wirkte recht planlos und ohne das nötige Tempo im Spiel nach vorne. Die langen Bälle von Rückkehrer Vogt blieben zunächst genauso ertraglos wie die Flankenläufe von Nico Schulz, der von Joachim Löw erneut ins Nationalteam berufen worden war.
Nennenswerte Chancen waren auf beiden Seiten zunächst Mangelware. Die beiden Europa-Starter, die vor dem Spieltag punkt- und torgleich im Niemandsland der Tabelle lagen, neutralisierten sich fast eine halbe Stunde im Mittelfeld. Erstmals gefährlich wurden dann die Gastgeber: Nach einer Flanke von links kam Leonardo Bittencourt im Getümmel zum Abschluss (29.), scheiterte dabei aber erst an Torwart Kevin Trapp und dann per Kopf an der Latte.
Nachdem auch Kerem Demirbay nach starkem Solo (39.) nur das Aluminium getroffen hatte, wurde der Champions-League-Teilnehmer böse bestraft. Im Anschluss an einen miserablen Ballverlust beim Einwurf konterte die Eintracht ganz schnell: Jovic hob den Ball in die Spitze, Rebic überlupfte den viel zu weit aus seinem Tor gekommenen Oliver Baumann technisch sehenswert zur überraschenden Führung. «Als wir die Möglichkeit hatten, die Tore zu machen, haben wir sie auch gemacht», stellte Bobic zufrieden fest. TSG-Kapitän Vogt ärgerte sich: «Das ist viel zu billig, wie wir die Gegentore fressen.»
Den Schock des Rückstands verdaute Hoffenheim auch in der Kabine nicht. 33 Sekunden nach Wiederanpfiff verwandelte der starke Jovic einen Abpraller zum 2:0, erneut sah Keeper Baumann gar nicht gut aus. Die TSG wirkte kraftlos und viel zu unentschlossen. Adam Szalai (61.) und Demirbay (67.) scheiterten am starken Trapp. Selbst nach dem Feldverweis gegen Rebic reichte es für die TSG nur noch zum Anschlusstreffer durch Joker Nelson – auch weil Trapp in der Nachspielzeit einen Kopfball von Ishak Belfodil glänzend parierte.
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(dpa)