München – Hansi Flick hatte sein erstes Spiel als Aushilfs-Chef «genossen». Große Fußball-Unterhaltung bekamen die 70.000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz Arena am Mittwochabend beim zähen 2:0 (0:0) des FC Bayern gegen Olympiakos Piräus jedoch nicht serviert.
Der Heimsieg nach den späten Toren von Robert Lewandowski und Ivan Perisic reichte den Münchnern aber immerhin, um vier Tage nach dem 1:5-Tiefpunkt gegen Eintracht Frankfurt und der anschließenden Trennung von Double-Gewinner Niko Kovac den frühzeitigen Einzug ins Achtelfinale der Champions League fix zu machen.
«Ich bin mit der Leistung sehr zufrieden», sagte Flick, auch wenn der Interimscoach ehrlich gestand: «Ich weiß, es ist noch Luft nach oben.» Eine Leistungssteigerung wird nötig sein, wenn am Samstag im Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund Sieg Nummer 2 unter Flick folgen soll. «Das ist ein Spiel, auf das sich ganz Deutschland freut», sagte Flick: «Da wollen wir ein weiteres Zeichen setzen.»
Kapitän Manuel Neuer hob als Torhüter natürlich besonders hervor, dass hinten mal wieder die Null stand – gegen harmlose Griechen. «Für unser Selbstbewusstsein in der Defensive ist das sehr wichtig», sagte Neuer. Die aus der Personalnot zusammengestellte Viererkette mit Pavard, Martínez, Alaba und Davies habe es ordentlich gemacht, lobte Flick. Sie sollte sich für den BVB einspielen. «Das wird definitiv ein super Spiel», sagte der ehemalige Dortmunder Lewandowski.
Flick setzte gegen Piräus deutliche Zeichen. Der bei Kovac gesetzte Thiago schmorte 90 Minuten auf der Bank. Auch Neuzugang Philippe Coutinho kam nur ganz kurz zum Einsatz. «Ich muss mich entscheiden für eine Elf, und diese hat gut zurückgezahlt», erklärte Flick. In der Effizienz beim Abschluss müsse sein Team unbedingt zulegen. Zwei Treffer bei 26 Torschüssen seien «zu wenig».
In die Trainersuche kommt Dynamik. Sportdirektor Hasan Salihamidzic bestätigte Verhandlungen mit dem Franzosen Arsène Wenger (70) aber nicht. «Das werde ich natürlich nicht kommentieren», sagte er am Mittwochabend. Die «Bild»-Zeitung hatte kurz zuvor berichtet, dass es bereits zu einer Kontaktaufnahme mit dem ehemaligen Coach des FC Arsenal gekommen sei. Ein persönliches Treffen der Bayern mit Wenger sei nach dem Bundesligaspiel gegen Dortmund geplant.
«Wir werden in Ruhe, ohne Druck, den Trainer aussuchen, der unserer Meinung nach der richtige ist», äußerte Salihamidzic. Für Flick ist die eigene Zukunft auch nach seinem Premierensieg nicht das Thema, das ihn aktuell beschäftige. Für ihn zählt jetzt nur der BVB. «Es interessiert mich überhaupt nicht, was nach dem Samstag passiert.»
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(dpa)