Maranello – In den Straßen von Maranello dröhnte am frühen Morgen der Motor des neuen Formel-1-Ferraris. Am Steuer: Jungstar Charles Leclerc, nicht der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel.
Der 22 Jahre alte Monegasse durfte den SF1000 dort steuern, wo auch schon Firmengründer Enzo Ferrari einst Gas gab, auf einer «einzigartigen Route», wie die Scuderia mitteilte.
Leclerc startete vom Herzen der Ferrari-Fabrik, passierte unter anderem den Ort, wo sämtliche Rennwagen des italienischen Automobilbauers entworfen, gebaut und entwickelt werden und fuhr schließlich auf die hauseigene Teststrecke in Fiorano. «Guten Morgen Maranello! Entschuldigung, wenn ich dich heut morgen geweckt habe, ich war auf dem Weg zur Arbeit», schrieb Leclerc bei Twitter.
«Ich stehe normalerweise nicht gern früh auf», sagte er dann noch in einer Mitteilung des Teams, «aber an diesem Morgen gab es einen großartigen Grund es zu tun». Zurück im Cockpit zu sein, habe sich wie zurück zuhause zu sein angefühlt.
110 Tage war es her, dass die letzten Testfahrten der Formel 1 bei Barcelona stattgefunden haben, ehe die Saison eigentlich Mitte März hätte anfangen sollen. Durch die Coronavirus-Pandemie startet sie nun aber mit rund viermonatiger Verspätung am 5. Juli im österreichischen Spielberg. Sieben weitere Europa-Rennen sind bislang geplant.
Von Vettel war in der Mitteilung keine Rede. Der 32 Jahre alte Heppenheimer verlässt Ferrari nach dieser Saison, er wird dann sechs Jahre für die Scuderia gefahren sein. Ob er seine Karriere fortsetzt, ist offen. Ein neues Team hat Vettel nicht gefunden. Für den Hessen wird der Spanier Carlos Sainz von McLaren zu Ferrari an die Seite von Leclerc wechseln.
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(dpa)