München – Das war schon wieder meisterlich. Bayern-Kapitän Philipp Lahm fand die zweite Hälfte «sensationell», Arjen Robben rühmte «Riesencharakter und Riesenmentalität». Und auch der Trainer genoss das 5:1 gegen den Münchner Lieblingsgegner FC Arsenal.
«Wir haben fantastischen Fußball gespielt», sagte Carlo Ancelotti an einem spektakulären Champions-League-Abend. «Das Ergebnis ist wichtig, aber wir haben noch ein Spiel. Wir müssen dieselbe Leidenschaft zeigen.»
Nach den Achtelfinal-Erfolgen gegen Arsenal 2005, im Münchner Triplejahr 2013 sowie 2014 ist für das Rückspiel am 7. März in London das vierte Weiterkommen gegen die «Gunners» fest eingeplant. «Das 5:1 sollte reichen», erklärte Lahm. Der 33-Jährige holte sich in der Schlussphase seine dritte Gelbe Karte in dieser Königsklassen-Saison ab. Er fehlt in drei Wochen in London, ist dann aber in einem programmierten Viertelfinale wieder dabei. Es wäre das 16. Mal, dass die Bayern in der Runde der letzten Acht stehen – Bestwert.
In der Festung Allianz Arena bauten die Münchner am Mittwochabend ihre Rekordserie auf 16 Heimerfolge nacheinander aus. Bei den Toren von Thiago (56./63. Minute), Robert Lewandowski (53.), Arjen Robben (11.) und Thomas Müller (88.) demonstrierten sie die lange vermisste Offensivstärke der Extraklasse. «Die Leistung gibt uns mehr Selbstvertrauen. Wir wissen, dass wir effizient und kompakt spielen können», erklärte Ancelotti. Das zwischenzeitliche 1:1 durch Alexis Sanchez (30.) war unter dem Strich nur ein Schönheitsfehler.
Nach zuletzt zählen Liga-Auftritten waren die Münchner zum zweiten Mal in dieser Saison in einem wegweisenden Spiel da, als sie da sein mussten. Mit derselben Aufstellung wie beim 3:0 vor acht Wochen im Bundesliga-Topspiel gegen RB Leipzig trumpften Thiago & Co. diesmal gegen das Arsenal-Team um den blassen Weltmeister Mesut Özil auf. «Wenn es drauf ankommt, sind wir da», erklärte Robben.
Eine tragende Rolle nahm wie schon gegen Leipzig der herausragende Thiago ein. Der 25-Jährige trumpft unter dem Pep-Guardiola-Nachfolger Ancelotti und nach dessen Systemwechsel besonders stark auf. «Seine Leistung war wirklich gut. Es war perfekt», sagte Ancelotti.
Wie schon beim bis dato letzten Aufeinandertreffen im Gruppenspiel im November 2015 wurde Arsenal mit einem 5:1 nach Hause geschickt. «Die letzten 25 Minuten waren ein Alptraum für uns», gestand Arsenal-Coach Arsène Wenger. Die Kritik an der seit zwei Jahrzehnten in London wirkende Trainer-Legende wird an Schärfe zunehmen.
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(dpa)