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FC Bayern im Glück: Trotzdem «Warnglocken» bei Besiktas

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München – Kein riskantes Giganten-Duell mit dem FC Barcelona, kein brisantes Wiedersehen mit Pep Guardiola – der FC Bayern hat mit Besiktas Istanbul ein optimales Champions-League-Los gezogen.

Trainer Jupp Heynckes stand mit seinen Fußballstars in München noch auf dem Trainingsplatz, als der Spanier Xabi Alonso seinem Ex-Verein am UEFA-Sitz im schweizerischen Nyon den türkischen Meister und Bezwinger von RB Leipzig als Achtelfinal-Gegner bescherte. «Danke Xabi!», hieß es anschließend beim deutschen Rekordmeister.

«Es war ja dann doch nicht so schlecht, dass wir Gruppenzweiter geworden sind», sagte Nationalspieler Niklas Süle mit einem breiten Grinsen. Denn Paris Saint-Germain mit 222-Millionen-Euro-Star Neymar, das in der Bayern-Gruppe Erster geworden war, muss gleich in der ersten K.o.-Runde gegen Titelverteidiger Real Madrid antreten; es ist eine Paarung, die auch eines Endspiels würdig gewesen wäre.

Von einem Selbstläufer mochte bei den Bayern freilich niemand reden. «Das ist kein leichtes los. Das ist eine sehr gute Mannschaft», sagte Heynckes im Vereins-TV. Man müsse in beiden Spielen eine Topleistung abliefern, um weiterzukommen: «Besiktas hat in der Gruppe vier Siege und zwei Unentschieden geholt, sie sind also unbesiegt geblieben.»

Insbesondere vor dem entscheidenden Rückspiel am 14. März in Istanbul äußerten die Münchner Profis Respekt. «Beim Auswärtsspiel müssen die Warnglocken schon angehen», mahnte Thomas Müller. «Ich habe Besiktas gegen Leipzig beobachtet. Da haben sie in Istanbul mit ihrer Fankulisse die Leipziger beeindruckt», erinnerte Müller an das 0:2 des Bundesliga-Vizemeisters in der Türkei.

«Ich weiß von den Leipziger Jungs, dass dort eine Riesenstimmung herrscht», bemerkte auch der ehemalige RB-Profi Joshua Kimmich. Besiktas reagierte mit einem kessen Tweet auf das Bayern-Los. «Fragt uns zu Timo Werner», textete der türkische Meister mit einem Foto des Leipziger Nationalspielers, der sich bei der Partie in der Türkei wegen des höllischen Lärms im Stadion die Ohren zuhält.

Heynckes äußerte sich auch lobend über seinen Trainer-Kollegen Senol Günes (65). «Er hat es verstanden, verschiedene Nationalitäten zusammenzubringen», so Heynckes. Besiktas verfüge in dem Portugiesen Pepe, dem Brasilianer Adriano sowie dem Spanier Alvaro Negredo im Angriff über Spieler, die viele Jahre erfolgreich in der spanischen Liga gespielt haben. Bekannt ist auch der Ex-Hoffenheimer Ryan Babel.

Mit einem Vorstoß ins Viertelfinale und womöglich darüber hinaus könnten die Bayern auch den Ruf des deutschen Fußballs aufpolieren, der in dieser Europapokal-Saison bislang arg beschädigt worden ist.

Borussia Dortmund und RB Leipzig scheiterten in der Gruppenphase der Königsklasse. 1899 Hoffenheim, Hertha BSC und der 1. FC Köln scheiterten alle in der Europa League. «Wir wollen so weit kommen wie möglich, dann würde das deutsche Ergebnis ein bisschen beschönigt. Es hängt ja doch ein bisschen Nationalstolz mit drin», sagte Müller.

Ein ordentliches Ergebnis vorlegen können die Bayern gegen Besiktas am 20. Februar in der Heimfestung Allianz Arena. «Wir wollen auf gar keinen Fall im Heimspiel ein Gegentor bekommen», kündigte Müller an. «Es wird schwierig, aber es hätte schlimmer kommen können», ergänzte Süle. Heynckes darf bis dahin auch auf die Rückkehr noch verletzter Akteure wie Arjen Robben und vielleicht auch Torwart Manuel Neuer hoffen. «Es ist eine schöne Herausforderung», sagte Robben. «Wir müssen uns gut vorbereiten und vorsichtig sein.»

Hammerlos und Glückslos lagen für die Bayern bei der Zeremonie in der Schweiz ganz eng zusammen. Denn am Ende lagen nur noch die Kugeln mit Barça und Besiktas im Topf der Gruppenersten. FC Chelsea erwischte dann jedoch Barcelona mit Weltstar Lionel Messi. Das alles überstrahlende Achtelfinale ist Real und PSG. Auch Juventus Turin mit den Weltmeistern Sami Khedira und Benedikt Höwedes gegen Tottenham Hotspur sticht heraus. Insgesamt fünf englische Vereine sind noch im Wettbewerb. Trainer Jürgen Klopp trifft mit dem FC Liverpool auf den FC Porto.

Fotocredits: Salvatore Di Nolfi
(dpa)

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