Koblenz (dpa) – Nach zehnjähriger Pause wird heute wieder eine Deutschland Tour der Radprofis gestartet. Zuletzt fand das Rennen 2008 statt. Ein Überblick zu den wichtigsten Fragen vor dem Start der Neuauflage:
Warum gab es in den vergangenen Jahren keine Deutschland Tour?
Nach der letzten Austragung im Jahr 2008 verschwand das Rennen aus dem Radsport-Kalender. Wie zuvor schon die Hessen- und Thüringen-Rundfahrt wurde die Tour wegen der anhaltenden Dopingproblematik und des sinkenden Sponsoren- und Medieninteresses abgeschafft.
Wer sind die Stars der Neuauflage?
Organisationschef Claude Rach vom Tour-de-France-Veranstalter ASO konnte namhafte Fahrer zum Comeback locken. Mit dem Waliser Geraint Thomas, Tom Dumoulin aus den Niederlanden und dem Franzosen Romain Bardet stehen der Erste, Zweite und Vierte der diesjährigen Tour de France am Start. «Das alles gibt dem Ganzen natürlich noch einmal eine ganz andere Wertschätzung und mediale Beachtung», sagte Rach.
Wie verläuft die Strecke?
Der Start erfolgt am Deutschen Eck in Koblenz, zu Ende geht die Rundfahrt nach vier Etappen über insgesamt 737,5 Kilometer am Sonntag in Stuttgart. Auf der ersten Etappe von Koblenz nach Bonn werden nach den 157 Kilometern mit großer Wahrscheinlichkeit die Sprinter auf ihre Kosten kommen. An den folgenden Tagen sind vor allem Klassikerspezialisten mit Bergqualitäten gefragt. «Wir wollen es spannend bis zum Schluss machen», sagte Ex-Profi Fabian Wegmann, der mit für die Streckenführung verantwortlich ist.
Wie stehen die Chancen der deutschen Fahrer auf der ersten Etappe?
Die erste Etappe haben sich vor allem die deutschen Topsprinter wie Marcel Kittel, André Greipel und der deutsche Straßenmeister Pascal Ackermann dick angekreuzt. Vor allem Shootingstar Ackermann strotzt vor Selbstbewusstsein. «Wir sind hier, um morgen zu gewinnen», sagte der 24-jährige Bora-hansgrohe-Profi.
Wie stehen die deutschen Chancen auf einen Gesamtsieg?
In der Gesamtwertung könnten der Berliner Maximilian Schachmann vom Team Quick-Step und der Kölner Nils Politt Kandidaten für einen der vorderen Plätze sein. «Ohne ihn unter Druck setzen zu wollen, aber das könnte etwas für ihn sein. Ich denke, unser Team hat generell auf diesem Allrounderkurs gute Chancen», sagte Politts Katusha-Alpecin-
Teamkollege Marcel Kittel.
Ist die Deutschland-Rundfahrt im TV zu sehen?
Ja – in mehr als 190 Ländern. In Deutschland berichten ARD und ZDF umfassend. Die beiden ersten Etappen werden von jeweils 14.00 bis 16.00 Uhr bei den ARD-Landesrundfunkanstalten HR, SR, SWR, WDR zu sehen sein. Die dritte Etappe überträgt am Samstag von 15.30 bis 16.50 Uhr das ZDF. Von der Schlussetappe am Sonntag berichtet von 15.40 bis 17.25 Uhr wieder die ARD. Auch auf dem Spartensender Eurosport ist das Rennen zu sehen.
Fotocredits: Bernd Thissen