Tyson Gay ist bei den US-Meisterschaften in Eugene im Finale über 100 Meter als schnellster Mann in die Geschichtsbücher eingegangen. Der 25-Jährige wurde mit der Fabelzeit von 9,68 Sekunden im Ziel gestoppt, doch für einen neuen Weltrekord hat es nicht gereicht.
Denn beim Finallauf im US-Bundesstaat Oregon herrschte ein Rückenwind von 4,1 Metern pro Sekunde. Zulässig sind maximal 2,0. Damit hat der Weltrekord des Jamaikaners Usain Bolt von 9,72 Sekunden weiter Bestand. Dennoch lief Gay die schnellsten 100 Meter aller Zeiten.
Die inoffizielle Bestzeit hielt bislang Obadele Thompson aus Barbados. Er lief 1996 bei 5,0 m/s Rückenwind 9,69 Sekunden. Doch Gay, der sich durch den Sieg sein Olympia-Ticket für Peking gesichert hat, überzeugte schon in einem Vorlauf. Mit 9,77 Sekunden hatte sich der dreimalige Weltmeister für den Finallauf qualifiziert. Die Plätze zwei und drei im Finale belegten Walter Dix in 9,80 Sekunden und Travis Padgett in 9,85 Sekunden.
Die guten Zeiten von Gay sind natürlich auch bis nach Jamaika übergeschwappt, wo parallel die Jamaikanischen Meisterschaften ausgetragen wurden. Über 100 Meter holte sich Weltrekordler Usain Bolt in 9,85 Sekunden den Titel vor Asafa Powell (9,97 Sekunden). „Wir wollten uns für Peking qualifizieren, nicht Weltrekord laufen. Wenn wir in Peking gegen Gay laufen, kann das ein Feuerwerk geben“, heizte Powell die Stimmung an. Hoffentlich kann auch Bolt über die Distanz in Peking an den Start gehen. „Ob Usain über 100 Meter antritt, wird bis Anfang August entschieden“, sagte Bolt-Trainer Glenn Mills. Eigentlich gilt Bolt, der mit seinen 1,96 Metern wesentlich größer als seine schnellen Konkurrenten ist, als 200-Meter-Spezialist.