Dortmund – Nach der heimtückischen Sprengstoff-Attacke auf Borussia Dortmund und der Vertagung des Königsklassen-Duells mit Monaco geht die Suche nach den Hintergründen der Tat weiter.
Die Polizei sprach vom Verdacht auf ein versuchtes Tötungsdelikt. Zudem werde ein mögliches Bekennerschreiben «intensiv» auf seine Echtheit geprüft, sagte Staatsanwältin Sandra Lücke am späten Dienstagabend. Es werde in alle Richtungen ermittelt.
In einem nach Polizeiangaben gezielten Angriff auf das Dortmunder Team waren gegen 19.15 Uhr drei Sprengsätze neben dem Mannschaftsbus explodiert. Aus Sicherheitskreisen erfuhr die Deutsche Presse-Agentur, dass es bislang keinerlei Hinweise gibt, dass es sich um einen Terroranschlag handeln könnte. Ein weiterer verdächtiger Gegenstand, der in der Nähe des Tatorts gefunden wurde, war nach ersten Erkenntnissen kein scharfer Sprengsatz.
Unterdessen bereiteten sich beide Clubs auf das neu angesetzte Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League vor, das nun am Mittwoch um 18.45 Uhr stattfinden soll. Die Partie sei in den ersten Gesprächen der Spieler kein Thema gewesen, berichtete BVB-Pressesprecher Sascha Fligge.
Club-Präsident Reinhard Rauball sprach von einer «extrem schwierigen Situation» für die Spieler, rechnet aber mit einem professionellen Umgang der Profis mit den Vorkommnissen. «Ich bin der Auffassung, dass die Spieler das wegstecken können und in der Lage sind, morgen ihre Leistung abzurufen», sagt Rauball.
BVB-Profi Marc Bartra wird jedoch fehlen. Der Innenverteidiger wurde bei dem Vorfall schwer an der Hand verletzt und noch am Abend operiert.
Der BVB erhielt Solidaritätsbekundungen aus der Sportwelt und der Politik. «Meine Gedanken sind bei der Mannschaft», wurde Bundesinnenminister Thomas de Maiziere am Abend über den Twitter-Account seines Ministeriums zitiert. «Jetzt gilt es die Hintergründe aufzuklären. Ich hoffe, dass morgen wieder der Fußball im Mittelpunkt steht.»
Die Polizei wird für das Nachholspiel verschärfte Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. «Wir werden alles Menschenmögliche dafür tun, dass das Spiel morgen sicher ablaufen kann», sagte Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange.
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(dpa)