Düsseldorf – War das sein Abschied – oder kriegt er noch ein Endspiel gegen Hoffenheim? Das Rätselraten um die Zukunft von Achim Beierlorzer hat spätestens nach dem Schlusspfiff bei der 0:2 (0:1)-Derby-Niederlage des 1. FC Köln bei Fortuna Düsseldorf begonnen.
Der Doppelpack aus der Pokal-Blamage mit dem 2:3 beim Viertligisten Saarbrücken und der Derby-Enttäuschung könnte zu viel gewesen sein für den Trainer des Aufsteigers, der nach zehn Spieltagen auf dem vorletzten Platz steht. Vielleicht gibt der FC dem wackelnden Trainer aber zumindest noch eine Bewährung vor der Länderspiel-Pause. Gegen Hoffenheim am Freitag müsste Beierlorzer dann aber liefern.
SCHWEIGEN: Dass die Situation für den FC und auch für Beierlorzer mindestens ernst ist, zeigte das Schweigen von Armin Veh. Der sagte ein geplantes Sky-Interview nach dem Spiel ab. Vielleicht wird der Sportchef am Montagmorgen rund um das Auslaufen reden, wenn er eine Nacht darüber geschlafen hat. Klar ist: Beierlorzer ist ein Veh-Mann, der Sportchef wollte ihn unbedingt und zahlte auch geschätzte 700 000 Euro an Zweitligist Regensburg. Natürlich spüre er die Rückendeckung Vehs, sagte Beierlorzer. «Ich habe niemals nicht das Vertrauen gespürt.» Doch der 51-Jährige schränkte ein: «Das ist mein Gefühl. Ich kann nur für mich sprechen.»
KOMPETENZFRAGE: Offen ist neben Vehs Einschätzung auch, wie viel diese im Endeffekt überhaupt noch zur Entscheidungsfindung beiträgt. Der Sportchef hatte am Donnerstag seinen Abschied zum Saisonende angekündigt. Ob er noch über die Zukunft des Trainers entscheiden darf, ist ungewiss. Der neue Vorstand um Präsident Werner Wolf hat jedenfalls im langjährigen Bundesliga-Coach Erich Rutemöller und im früheren FC-Sportdirektor Jörg Jakobs zwei sportliche Berater an seiner Seite.
DÜSSELDORFER JUBEL: So frustrierend die Niederlage für die Kölner war, so euphorisch wurde der Sieg im Lager der Fortuna gefeiert. «Derbysieger, Derbysieger» hallte es durch das Stadion, dann lief «Tage wie diese» der Band «Die Toten Hosen». Kein Wunder: Die bis dahin punktgleiche Fortuna verschaffte sich nicht nur Luft im Abstiegskampf. Es war das erste Erstliga-Derby seit 1997, und da der FC davor ein Angstgegner der Fortuna war, war es der erste Derby-Heimsieg in der Bundesliga seit 1983. «Das wusste ich vorher nicht. Aber das ist dann schon historisch», sagte Abwehrchef Kaan Ayhan.
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(dpa)