Kiel – In der Handball-Hochburg Kiel wollen die deutschen Basketballer den ersten Schritt in Richtung Europameisterschaft 2017 machen.
Gegen Dänemark geht die Mannschaft von Bundestrainer Chris Fleming an diesem Mittwoch (19.30 Uhr) als klarer Favorit in die Partie, alles andere als ein Sieg gegen die Skandinavier wäre eine riesige Enttäuschung.
Doch schon vor zwei Jahren machte die deutsche Mannschaft in der Qualifikation zur EM 2015 die Erfahrung, dass der Weg zu einem großen Turnier sehr mühsam sein kann. «Das Zeitalter, in dem wir Teams wie Dänemark, die Niederlande oder Österreich auf die leichte Schulter nehmen können, ist lange vorbei», sagte Routinier Robin Benzing über die kommenden Gegner. Er war auch 2014 dabei, als die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes gegen Österreich kurz vor dem Aus stand. «Es wird sehr schwierig», warnte der Spanien-Legionär.
Moralische Unterstützung erhält das deutsche Team im hohen Norden von Dennis Schröder. Der NBA-Profi pausiert in diesem Sommer, weil er sich ganz auf seine neue Rolle als Stamm-Point-Guard bei den Atlanta Hawks konzentrieren will. Zumindest als Zuschauer will Schröder aber in Kiel dabei sein, schließlich hat auch er das große Fernziel, 2020 bei den Olympischen Spielen in Tokio dabei zu sein. Der erste Schritt wäre das EM-Ticket.
«Das ist eine schöne Geste und zeigt, wie wichtig Dennis die Nationalmannschaft ist», sagte Fleming. Ohne Schröder wird die Last im Spielaufbau wieder auf Maodo Lo liegen. Der Neu-Bamberger hat sich im Verlauf der Vorbereitung nach anfänglichen Schwierigkeiten extrem gesteigert. «Er hat sich toll entwickelt», lobte Fleming den 24-Jährigen, der in Bamberg vor seiner ersten Profi-Station steht.
Die meiste Last müssen aber die beiden NBA-Profis Paul Zipser und Tibor Pleiß tragen. «Tibor ist unser Anker in der Defensive», sagte Fleming über den Center, der in den vergangenen Tagen erst einmal seinen unerwarteten Wechsel innerhalb der NBA von den Utah Jazz zu den Philadelphia 76ers verarbeiten musste.
Pleiß, Voigtmann, Barthel, Zipser – sie alle sollen gegen Dänemark ihre Größenvorteile ausspielen. «Die Dänen spielen meist mit einer sehr kleinen Aufstellung. Sie haben einen ungewöhnlichen, sehr variablen Offensivstil, auf den wir uns einstellen müssen», sagte Fleming. Nach dem Sieg gegen die ebenfalls auf viele kleine Spieler setzenden Portugiesen am vergangenen Freitag geht das DBB-Team aber voller Zuversicht in den Qualifikationsauftakt. «Ich denke, wir sind gut vorbereitet», sagte Benzing.
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(dpa)