Bundestrainer Joachim Löw sieht den Einzug der DFB-Elf ins Viertelfinale der EM als eine nationale Verpflichtung an. „Uns muss allen bewusst sein, dass in Deutschland 30 Millionen Fans zuschauen und auf uns hoffen. Darum stehen wir in der Pflicht.“
In der Gruppe B reicht heute im letzten Gruppenspiel gegen Österreich ein Unentschieden, um ins Viertelfinale einzuziehen. Aber eins ist klar, heute Abend soll ein Sieg her. „Wir wollen nicht auf unentschieden spielen, sondern das Spiel klar für uns entscheiden“, sagte Trainer-Assistent Flick.
Nach dem 1:1 in letzter Minute gegen Polen stichelten die Österreicher schon verbal gegen die Deutschen. „Wir sollten uns von solchen Dingen nicht beeinflussen lassen, sondern auf die Qualität unserer Mannschaft schauen. Wenn wir alles umsetzen, kann es nur einen Sieger geben: Deutschland“, erläuterte Flick nüchtern.
Am Freitag hatte es eine teaminterne Sitzung gegeben. Die DFB-Auswahl sprach ohne Anwesenheit des Trainers über die eigene Leistung gegen die Kroaten. „Fußball ist nicht immer Harmonie, sondern auch Fußballersprache. Man wird mal laut und sagt sich seine Meinung – das geht in der Kreisklasse los und ist bei uns nicht anders“, erläuterte der Kapitän den Inhalt dieser Aussprache.
Der Chelsea-Profi findet die Druckkulisse, die auf dem Team vor dem „Endspiel“ gegen Österreich lastet, durchaus positiv. „Wenn man in solche Spiele mit dieser Angespanntheit reingeht, kitzelt das auch noch ein bisschen mehr heraus. Wir müssen jetzt alle Spiele gewinnen, aber haben immer noch die Chance sehr weit zu kommen in diesem Turnier“, befand Ballack. Dabei sollen die Tugenden der Deutschen wieder stechen, wie im Auftaktspiel gegen Polen. Mit Kampfkraft, technischer Raffinesse und Siegeswille wird das deutsche Team heute Abend ins Viertelfinale einziehen und die Alpenrepublik wird sich wieder voll und ganz auf den alpinen Wintersport konzentrieren können.