Brasilia – Im Gruppenfinale des Olympia-Turniers gegen Kanada wollen die deutschen Fußball-Frauen endlich zur Gold-Form auflaufen und mit einem Sieg Selbstvertrauen für die K.o.-Phase tanken.
«Wir wollen gewinnen», verkündete DFB-Spielführerin Saskia Bartusiak das Ziel für die Partie am Dienstag (21.00 Uhr MESZ). Am Einzug in das Viertelfinale bestehen keine Zweifel. Nur ein Debakel könnte diesen noch verhindern. Doch beim Blick auf das Turnier-Tableau dürfte den Schützlingen von Bundestrainerin Silvia Neid schnell das Motto für das Kanada-Spiel bewusst geworden sein, das da lautet: Verlieren verboten!
Nur Platz eins oder zwei in der Gruppe garantieren, dass man den bisher stark auftrumpfenden Favoriten USA und Brasilien bis zu einem möglichen Endspiel im Maracanã-Stadion aus dem Weg gehen würde. Als Gruppensieger bekäme es der Europameister wie bei der WM im Vorjahr schon im Viertelfinale mit Frankreich zu tun, als Zweiter ginge es gegen Schweden oder China. Auf dem Papier die vermeintlich leichtere Aufgabe.
In den 90 Minuten gegen die bereits für das Viertelfinale qualifizierten Kanadierinnen soll dies aber ausgeblendet werden. «Wir wollen uns steigern. Ich bin zuversichtlich, dass uns das auch gelingt», sagte die im Australien-Spiel völlig indisponierte Innenverteidigerin Annike Krahn. Auch Melanie Behringer versprach einen anderen Auftritt: «Wir wollen ein besseres Spiel zeigen als gegen Australien.»
Bartusiak, die ihr 98. Länderspiel bestreiten wird, fordert vor allem mehr Kompaktheit. «Die hat uns über weite Strecken gefehlt. Das müssen wir besser machen», sagte die 33-Jährige vom 1. FFC Frankfurt. Die Partie gegen Kanada sei für sie ganz speziell, «denn dort ist mit Sophie Schmidt eine Vereinskameradin im Kader.»
Wie Krahn und Behringer war Bartusiak bereits vor acht Jahren dabei, als die DFB-Elf in Peking Bronze gewann. Bei ihren wohl letzten Sommerspielen hofft sie – wie die aus dem Amt scheidende Bundestrainerin Silvia Neid – auf mehr. «Wir wollen das Finale im Maracanã-Stadion erreichen und dann natürlich auch Gold holen, gegen welchen Gegner auch immer», sagte Bartusiak vor der Abreise nach Rio voller Zuversicht.
Daran hat sich nichts geändert, obwohl noch viel Luft nach oben ist. «Wir müssen jetzt konstruktiv damit umgehen, uns austauschen und schauen, an welchen Stellschrauben noch gedreht werden muss», sagte die routinierte Abwehrchefin. Sie selbst will mit gutem Beispiel vorangehen.
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(dpa)