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Duell der Sieglosen: BVB in Nikosia unter Zugzwang

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Nikosia – Zum Siegen verdammt! Nur drei Tage nach dem 2:3 im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Leipzig will sich der BVB in der Champions League den Frust von der Seele schießen.

Ein Sieg bei Apoel Nikosia am Dienstag (20.45 Uhr) soll verhindern, dass der Traum vom Überwintern in Europa nicht schon zur Halbzeit der Gruppenphase zu Ende geht. Zwei Niederlagen gegen Tottenham und Real Madrid bescherten den bisher schlechtesten Start in den Wettbewerb. Trainer Peter Bosz nahm sein Team mit deutlichen Worten in die Pflicht: «Wir sind hier um zu gewinnen. Das erwarte ich von der Mannschaft. Wir haben vorher zweimal verloren.»

Zwei Siege in den kommenden beiden Gruppenspielen gegen das bisher ebenfalls erfolglose Schlusslicht aus Zypern am Dienstag und am 1. November sind Pflicht, um noch in den Kampf um einen der ersten beiden Plätze in der Gruppe H eingreifen zu können. «Wenn wir noch eine Chance auf das Weiterkommen haben wollen, müssen wir in Nikosia gewinnen», sagte Sportdirektor Michael Zorc am Montag vor dem Abflug. «Wir fahren als Favorit dort hin und müssen dem gerecht werden.»

Wie ernst der BVB die Partie nimmt, war schon in der Wahl des Flugzeugs erkennbar. Statt wie üblich mit dem in Vereinsfarben gebrandeten Airbus traten die Profis die immerhin fast vier Stunden lange Reise auf die Insel im östlichen Mittelmehr in einer eigens gecharterten 58-sitzigen Maschine mit mehr Beinfreiheit an.

Die Bilanz der vergangenen vier Jahre, in denen der BVB stets in die K.o.-Phase eines europäischen Wettbewerbs vorstieß, macht Mut. Genau wie die schwache Bilanz des Gegners in Heimspielen gegen deutsche Clubs. In sieben von acht Spielen gab es für Apoel eine Niederlage. Der einzige Sieg der zurzeit von dem in Frankfurt geborenen Giorgos Donis trainierten Zyprer gelang 1980/81 in der ersten Runde des Pokals der europäischen Meistervereine gegen den Berliner FC Dynamo.

Immerhin zeichnet sich beim Bundesliga-Tabellenführer in der Abwehr leichte Entspannung ab. Trainer Peter Bosz muss zwar weiterhin in der Viererkette improvisieren, weil Raphael Guerreiro, Lukasz Piszczek und Erik Durm ausfallen. Dafür könnte Marcel Schmelzer ein überraschendes Comeback feiern.

Der Kapitän trat nach wochenlanger Verletzungspause die Reise nach Zypern mit an. «Ich werde mittrainieren und dann werden wir sehen, ob ich spielen kann», sagte der 29-Jährige. Trainer Bosz ist zuversichtlich: «Er hat schon einige Tage mit der Mannschaft trainiert und gesagt, dass das Sprunggelenk hält. Er kann spielen.»

Anders als in den bisherigen Champions-League-Duellen mit Tottenham und Real Madrid dürfte die mutige Taktik von Bosz mit einer hoch stehenden Viererkette und intensivem Pressing der Borussia in Nikosia zum Vorteil gereichen. Trotz seiner schwachen Vorstellung gegen Leipzig dürfte Jeremy Toljan wieder in der Startelf stehen. «Er hat ein schlechtes Spiel geliefert, aber er war nicht der Einzige. Ich glaube nicht, dass ich ihn aufbauen muss», sagte Bosz.

Der negative Start der Borussia in den Wettbewerb bedeutet nicht zwangsläufig das Aus. Nach zwei Auftaktniederlagen schafften immerhin noch zehn Clubs den Sprung in die nächste Runde, zuletzt der FC Arsenal in der Saison 2015/2016. Julian Weigl sehnt das erste Erfolgserlebnis herbei: «Ziel ist es, auch in der Königsklasse in die Spur zu kommen. Auch wenn wir wissen, dass es schwierig wird.»

Fotocredits: Angelos Tzortzinis
(dpa)

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