Berlin (dpa) – Die Spitze des Deutschen Tennis Bundes hat mit Verständnis auf die Absage von Alexander Zverev für die Olympischen Spiele in Rio reagiert.
Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann allerdings wählte in einer ersten öffentlichen Reaktion auch kritische Worte. «Das ist seine persönliche Entscheidung. Die Aussagen von ihm und seinem Management können wir nur so nehmen, wie sie gemacht worden sind», sagte Kohlmann bei einer Pressekonferenz in Berlin anlässlich der Davis-Cup-Partie gegen Polen im September.
Zverev hatte am 30. Junli seine Teilnahme am olympischen Tennis-Turnier abgesagt. «In meinen letzten beiden Matches in Washington und Toronto habe ich mich nicht 100 prozentig gut gefühlt», schrieb der 19 Jahre alte Hamburger auf Instagram. «Nach mehreren Gesprächen mit Ärzten und meinem Team haben wir entschieden, dass ich zurückziehen muss.»
Als Außenstehender könne man sich kein Urteil über die angeführten gesundheitliche Gründe erlauben, betonte Kohlmann und sagte: «Er kennt seinen Körper am besten. Aus der Ferne ist das nicht zu beurteilen.» DTB-Chef Ulrich Klaus nannte die Absage nachvollziehbar. «Wenn er bei Olympia antritt, ist Alexander Zverev bestimmt keiner, der das nach dem Motto ‚Teilnahme ist alles‘ vollziehen will. Er will dann auch etwas Großes leisten», sagte der Verbandspräsident.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte sich über die Absage des größten deutschen Tennis-Talents seit Jahren «nicht erfreut» gezeigt, weil man fest mit Zverev in Rio de Janeiro geplant habe.
Die Relegationspartie im Davis Cup gegen Polen findet vom 16. bis 18. September im Steffi-Graf-Stadion in Berlin statt.
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