Braunschweig – Der erste Platz in der 2. Liga überrascht sogar die Verantwortlichen von Eintracht Braunschweig. «Beim Blick auf unser Startprogramm konnte man damit logischerweise nicht rechnen. Aber wir haben das recht souverän gemacht», sagte Manager Marc Arnold.
Neun Punkte aus drei Partien sind eine makellose Bilanz. «Damit haben wir acht Punkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr», fügte der Manager mit einem Schmunzeln hinzu.
Die Tabellenführung vor dem Top-Favoriten und niedersächsischen Rivalen Hannover 96 ist zwar nur eine Momentaufnahme, wegen der Länderspielpause hat sie nun aber fast zwei Wochen Bestand. Die Fans in der fußballverrückten Stadt feierten den spektakulären 6:1-Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg fast so euphorisch, als wäre die Rückkehr in die Bundesliga schon perfekt.
Nach einer durchwachsenen Spielzeit 2015/2016 scheint das von Trainer Torsten Lieberknecht neu formierte Team mehr Substanz zu besitzen. «Team-Spirit haben wir auch in der zurückliegenden Saison gehabt, aber vielleicht manchmal keinen Sprit», beschrieb Lieberknecht den Unterschied zur Vorsaison. Dem Coach, der seit 2008 die Eintracht trainiert, ist es gelungen, neue Spieler wie Verteidiger Gustav Valsvik, Mittelfeldrenner Quirin Moll oder Stürmer Julius Biada zu integrieren. Die Mannschaft wirkt homogen und spielt mit viel Power.
«Der Konkurrenzkampf auf einigen Positionen ist deutlich größer geworden. Damit hat der Kader eine neue Qualität bekommen», erklärte Arnold. Selbst ein Mann wie Mirko Boland, seit vielen Jahren eine Konstante im Braunschweiger Team, hat derzeit keinen Stammplatz. Lieberknecht konnte es sich leisten, den Routinier gegen Nürnberg erst in der Schlussphase einzuwechseln.
Diese Entwicklung war nicht unbedingt zu erwarten. Immerhin hatte die Eintracht in Gerrit Holtmann einen ihrer besten Profis der vorigen Saison an den FSV Mainz 05 verloren. Bei den Trainer-Tipps hatte kaum ein Kollege das Lieberknecht-Team genannt. Doch die Zugänge erweisen sich bisher als Verstärkungen, die Transferpolitik von Arnold, der sich gerne in Skandinavien umschaut, zahlt sich aus.
Gegen Nürnberg krönte der schwedische Stürmer Christoffer Nyman als der vermutlich letzte Zugang sein Debüt in Gelb-Blau mit dem Tor zum Endstand. Der optimale Saisonstart passt gut in eine Spielzeit, in welcher der Verein gerne an die deutsche Meisterschaft vor 50 Jahren erinnert. Abheben wird die Eintracht aber nicht. Immerhin gab es mit dem frühen Aus im DFB-Pokal auch schon einen Rückschlag.
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(dpa)