Berlin – Wunder brauchen auch auf Schalke 04 ein bisschen länger. Unter Trainer-Rückkehrer Huub Stevens holt Königsblau gegen RB Leipzig noch keine Punkte.
Die volle Ausbeute fährt Borussia Dortmund in Berlin ein und steht wieder ganz oben in der Tabelle. Das wollen die Bayern am Sonntag unbedingt ändern.
EMOTIONEN: Nach diesem Last-Minute-Drama kochten die Emotionen hoch. Hertha-Coach Pal Dardai schimpfte über einen nicht gegebenen Elfmeter nach einem Rempler gegen Ondrej Duda. BVB-Coach Lucien Favre redete sich wegen des zuvor gegebenen Handstrafstoßes für die Berliner in Rage. Der Dortmund-Coach konnte sich nach 90 intensiven Minuten in Berlin immerhin über drei Punkte freuen – dank eines ganz späten Tores von Marco Reus zum 3:2. Die Borussia ist zumindest bis Sonntagabend wieder Tabellenführer, wenn der FC Bayern München Mainz 05 empfängt. Nur mit einem Sieg kann der Rekordmeister wieder am BVB vorbeiziehen.
PECH: Nach dem 0:1 gegen RB Leipzig beklagte Trainer-Rückkehrer Huub Stevens fehlendes Glück und mahnte Geduld an. «Wir haben versucht, die Köpfe frei zu kriegen. Das war erstmals das Wichtigste», sagte der 65 Jahre alte Niederländer, der mit dem Spiel der zuletzt stark verunsicherten Elf zufrieden war, mit dem Ergebnis aber nicht: «Ich bin enttäuscht. Weil die Jungens alles gegeben haben. Aber es hat auch das Quäntchen Glück gefehlt, um ein Tor zu machen.» Trotz einer klaren Leistungssteigerung kassierten die Königsblauen die vierte Heimniederlage in Serie ohne eigenes Tor und stellten damit einen Vereins-Negativrekord auf.
DISPUT: Nach der nächsten Pleite im Abstiegskampf lieferten sich Hannovers Trainer Thomas Doll und Schiedsrichter Manuel Gräfe einen längeren Disput. Über die eine oder andere Regelauslegung waren sich Coach und Referee nicht einig, irgendwann beendete Doll genervt die «Laberei». Arrogant fand das Gräfe, was wiederum den Gäste-Trainer störte. «Das ist schon harter Tobak», sagte der 96-Coach, dessen Team durch das 1:3 beim FC Augsburg den nächsten Rückschlag erlitt.
FRUST: Mächtig gefrustet war auch Düsseldorfs Chefcoach Friedhelm Funkel. Nach dem 2:5 beim VfL Wolfsburg übte er scharfe Kritik vor allem an seiner Innenverteidigung. «Wir haben überheblich, desaströs und körperlos verteidigt. Wenn wir das machen, dann wird es für uns in der Bundesliga ganz, ganz schwer. Wir haben widerstandslos die Tore hingenommen, das darf nicht sein», schimpfte Funkel. «Ich muss mit meinen Innenverteidigern ein ernstes Wörtchen reden.» Der Aufsteiger steht zwar mit 31 Punkten noch im gesicherten Mittelfeld, verlor die vergangenen beiden Spiele aber mit zusammen 2:8 Toren. «Wir sind absolut noch nicht sicher», sagte Funkel.
ÄRGER: Einige Spieler der TSG 1899 Hoffenheim waren nach dem 1:1 (1:0) beim VfB Stuttgart ziemlich sauer. «Wir müssen uns nicht in die Tasche lügen. Wir sind kein Topteam momentan», sagte der enttäuschte Mittelfeldspieler Kerem Demirbay. Die Hoffenheimer verpassten den Anschluss an die Europapokalplätze. Andrej Kramaric (42.) traf zum 0:1 – aber zum zehnten Mal in dieser Saison schaffte es die TSG nicht, aus einer Führung einen Sieg zu machen – weil der von Hoffenheim an den VfB ausgeliehene Steven Zuber (66.) zum 1:1 traf.
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(dpa)