Reggio Emilia – Doppeltorschütze Luca Waldschmidt freute sich nach dem Jubiläumserfolg der deutschen U21 im EM-Härtetest besonders. «Ich bin sowohl mit der Mannschaftsleistung als auch mit meiner eigenen zufrieden», sagte der Freiburger nach dem 2:1 (1:1) in Italien.
Waldschmidt wendete per Handelfmeter (43. Minute) und mit einer feinen Einzelleistung (48.) das Spiel nach einem 0:1-Rückstand durch Vittorio Parigini (21.) zugunsten des Europameisters. «Dass wir den Rückstand auswärts gedreht haben, spricht für unseren guten Teamgeist», befand der 22-Jährige.
Trainer Stefan Kuntz zeigte sich zum Jahresabschluss zufrieden. «Wenn man bedenkt, dass wir in den letzten beiden Spielen wieder alle Jungs eingesetzt haben und die Statistik des Jahres 2018 liest, dann können wir von einem außergewöhnlich gutem Jahr sprechen», erklärte der 56-Jährige in Reggio Emilia. Sein Europameister blieb unbesiegt und ließ nur beim 0:0 im Kosovo Punkte liegen.
«Wir haben uns im Laufe des Spiels gesteigert und unseren Matchplan immer besser durchgezogen. Dazu haben wir körperlich dagegen gehalten und wenige Chancen zugelassen», sagte Kapitän Lukas Klostermann nach dem Erfolg beim Turniergastgeber. Es war der 200. Sieg einer deutschen U21, der erste Erfolg gegen Rekordeuropameister Italien seit 2009.
Zwar ist die Endrunde vom 16. bis 30. Juni 2019 in Italien und San Marino noch weit entfernt, aber Kuntz hatte diesen Test als «richtigen Gradmesser» eingestuft. Seine Mannschaft löste die EM-Probe über weite Strecken stark, doch ließ auch Platz für Verbesserungen erkennen. «In der zweiten Hälfte haben wir es dann besser gemacht und deshalb verdient gewonnen», sagte Kuntz.
In weiteren Kraftproben gegen England und Frankreich im kommenden Jahr soll sein im Jahr 2018 ungeschlagener Europameister noch mehr Fahrt für eine erfolgreiche Titelverteidigung aufnehmen. Am Freitag werden in Bologna die Gruppen ausgelost.
In der temporeichen und unterhaltsamen Begegnung ließ der Turiner Parigini nach perfektem Zuspiel von Manuel Locatelli dem nicht optimal postierten Schalker Torhüter Alexander Nübel beim 0:1 keine Chance. Wenig später verhinderte Nübel allerdings das 0:2 mit einer Glanztat gegen Riccardo Orsolini (39.).
Der DFB-Elf glückte der Ausgleich mit italienischer Mithilfe. Einen 18-Meter-Freistoß von Waldschmidt wehrte Patrick Cutrone mit der Hand in der Mauer ab. Ohne Mauer traf der Freiburger vom Punkt mit einem platzierten Schuss zum 1:1. Nach dem Seitenwechsel schlug Waldschmidt schnell ein weiteres Mal zu. Der 22-Jährige wurde nicht ernsthaft gestört und konnte in Ruhe für seinen dritten U21-Treffer Maß nehmen.
Beiden Mannschaften war im EM-Spielort deutlich anzumerken, dass sie diesen Vergleich auf keinen Fall verlieren wollten. Gegen die ebenfalls in starker Besetzung aufgelaufenen Italiener wirkte Deutschland abgeklärter und hatte mehr zuzusetzen. In der Schlussphase kam der EM-Halbfinalist zwar nochmal auf. Nübel rettete herausragend nach einem Cutrone-Freistoß (80.).
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(dpa)