Die Tour de France hat ihren dritten Doping-Fall, diesmal hat es einen prominenten Radler erwischt. Wie die französische Sportzeitung L’Equipe berichtete, wurde Berg-König Riccardo Ricco positiv auf Epo getestet. Die Probe sei vor dem Tour-Start am 5. Juli in Brest genommen worden. Der Rad-Profi hat bereits zwei Tour-Etappen gewonnen. Vor dem 12. Teilstück war der Italiener Erster der Bergwertung und Neunter im Gesamt-Klassement. Sein Team Saunier Duval-Scott hat sich von der Tour zurückgezogen.
Eine Überraschung war die Meldung kaum: Der 24-Jährige gehörte aufgrund seiner angeblich natürlich bedingten erhöhten Blutwerte zu den seit Tourbeginn unter Dopingverdacht fahrenden Athleten. Ricco musste bislang mindestens fünf Mal zum Dopingtest antreten, was der Italiener jedes Mal mit bissigen Sprüchen kommentierte. Zuletzt war sogar eine Haarprobe des Italieniers genommen worden.
Bei dem jetzt in seinem Körper gefundenen Epo der 3. Generation handelt es sich um das Präparat „CERA“ des Unternehmens Hoffmann-La Roche, das erst kürzlich auf den Markt kam. Entwickelt wurde es zur Therapie bei Krebs und Nierenerkrankungen. Dieses neue Erythropoietin soll die Produktion roter Blutzellen länger stimulieren und damit effektiver sein als die bislang verfügbaren Epo-Präparate. Was Ricco eindrucksvoll bewiesen hat.