Nach dem Debakel der deutschen Leichtathleten bei den Olympischen Spielen in Peking wurde die sportliche Führung des Deutschen Leichtathletkik Verbandes (DLV) umgebaut. Demnach wird der bisherige Leitende Bundestrainer Jürgen Mallow ab sofort als Sportdirektor tätig. Eine Maßnahme, die einer Degradierung gleich kommt.
„Herr Mallow ist künftig in der Verwaltung tätig. Das ist nur ein Teil von Maßnahmen. Momentan richten sich alle Entscheidungen auf Berlin aus, um dort gut aufgestellt zu sein“, erklärte DLV-Präsident Clemens Prokop im Hinblick auf die WM 2009 in der Hauptstadt.
Eigentlich war dieser Schritt nur die logische Konsequenz. Nur eine spärliche Bronzemedaille konnten die DLV-Athleten in Person von Speerwerferin Christina Obergföll gewinnen. Das reichte im Medaillenspiegel der Leichtathletik gerade Mal für den 36. Platz, schlechter als beispielsweise der Sudan oder Panama. Ein Debakel und die schlechteste Bilanz seit 104 Jahren.
Die Nachfolge von Mallow teilen sich bis zur WM 2009 Rüdiger Harksen und Herbert Czingon. Harksen war zuvor Hürden-Bundestrainer bei den Frauen und soll sich ab sofort um die Lauf- und Sprintdisziplinen kümmern. Czingon, ein Stabhochsprung-Experte, legt sein Augenmerk auf die technischen Disziplinen.
„Wir erhoffen uns davon eine Effizienzsteigerung, Herr Mallow hatte ja immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass der Verwaltungsaufwand überhand nimmt“, fügte Prokop an.