Geschichte des Fechtens
Fechten gehört neben Boxen und Ringen zu den frühesten Wettbewerben der Menschheit. Es ging aus dem kriegerischen Fechten mit dem Schwert als Traning oder Spiel hervor. Sportliches Fechten wurde mit blanken Waffen in Ostasien oder mit Stöcken in Afrika und Japan ausgetragen. In der Antike gab es eigene Fechtschulen. Unter Kaiser Augustus erlebte das Fechten eine Blütezeit.
1570 setzte der Franzose Henri Saint Didier einen Meilenstein in der Fecht-Entwicklung, er erfand die meisten Fechtausdrücke, die heute noch verwendet werden. Fechtmeister Wilhelm Kreußler formulierte schließlich die Basis für die „Deutsche Stoßfechtschule“ im 17. Jahrhundert. 1862 gründete sich in Deutschland der erste Fechtclub in Hannover, vier Jahre später fanden die ersten deutschen Meisterschaften statt.
Die Fechter sind seit 1896 mit Florett und Säbel bei Olympia dabei. 1900 kam der Degen hinzu, 1924 die Frauen, die zuerst nur mit dem leichteren Florett fochten. In Peking werden zehn Fecht-Wettbewerbe ausgetragen: Die Männer kämpfen im Florett Einzel und im Degen und Säbel, jeweils Einzel und Mannschaft. Die Frauen kämpfen im Degen Einzel und im Florett und Säbel, jeweils Einzel und Mannschaft.
Regeln
Bei den drei Fechtdisziplinen ist die Trefferfläche unterschiedlich: Beim Florett ist der Oberkörper ohne Kopf und Arme das Ziel, beim Degen der ganze Körper, beim Säbel der Oberkörper mit Kopf und Armen.
Im Einzel bei Olympia wird auf 15 gefochten. Bei Gleichstand nach Ablauf der Zeit (3 x 3 Minuten) wird Vorteil ausgelost, dann maximal eine Minute bis zum entscheidenden Treffer gefochten. Fällt kein Treffer, so gewinnt der Fechter, der Vorteil hat.
Eine Mannschaft besteht aus drei Fechtern plus Ersatzfechter, der eingewechselt werden kann. Jeder Fechter einer Mannschaft ficht gegen jeden Fechter der gegnerischen Mannschaft. Die Gefechte dauern maximal 3 Minuten. Mannschaftskämpfe werden im Stafettenmodus ausgetragen, die Fechter übernehmen den Trefferstand aus dem vorherigen Gefecht. Im ersten Gefecht wird auf 5 Treffer gefochten, im zweiten auf 10 usw. Im letzten Gefecht wird auf 45 gefochten oder bis die drei Minuten abgelaufen sind. Bei Gleichstand wird wie im Einzelgefecht verfahren.
Das ausführliche Regelwerk finden Sie beim Deutschen Fechter-Bund.
Favoriten
Zu den großen Fechtnationen gehören Italien, Frankreich, Ungarn und Deutschland. Allerdings müssen die Italiner auf Andrea Baldini verzichten. Der Vizeweltmeister im Florett war bei der Europameisterschaft Anfang Juli in Kiew positiv auf ein Diuretikum getestet und aus der Olympia-Mannschaft ausgeschlossen worden. Zu unrecht, wie Baldine meint, der sich als Opfer eines Komplotts sieht.
Deutsche Teilnehmer
„Wir haben im Einzel ein Potenzial wie schon seit 20 Jahren nicht mehr und erwarten von den Sportlern nicht zu viel, wenn wir glauben, dass sie sich nach vorne durchkämpfen können“, sagte Fechter-Präsident Gordon Rapp. Weltmeister Peter Joppich ist Gold-Favorit im Florett, auch Benjamin Kleibrink ist Edelmetall zuzutrauen. Imke Duplitzer und Weltmeisterin Britta Heidemann haben Medaillenchancen im Degen. Hoffnungsvoll dabei sind auch Alexandra Bujdoso (Säbel), Carolin Golubytskyi (Florett), Nicolas Limbach (Säbel), Anja Schache (Florett), Katja Wächter (Florett), Melanie Wolgast Damen, Florett (Ersatzkandidatin). Nur eine deutsche Equipe konnte sich qualifizieren, die Florett-Damen.
Die olympischen Sportarten: Badminton, Baseball, Basketball, Bogenschießen, Boxen, Fechten, Fußball, Gewichtheben, Handball, Hockey, Judo, Kanu, Leichtathletik, Moderner Fünfkampf, Radsport, Reiten, Ringen, Rudern, Schießen, Schwimmen (Wassersport), Segeln, Softball, Taekwondo, Tennis, Tischtennis, Triathlon, Turnen, Volleyball