Mexiko-Stadt – Nico Rosberg, Lewis Hamilton, Sebastian Vettel, Max Verstappen – das drittletzte Formel-1-Rennen der Saison bot so einige Protagonisten. Die Lehren aus dem Großen Preis von Mexiko.
ROSBERG KANN IN BRASILIEN ALLES KLAR MACHEN
Nico Rosberg ist in einer komfortablen Position. Holt der gebürtige Wiesbadener in Brasilien in zwei Wochen seinen zehnten Saisonsieg, ist er erstmals Formel-1-Weltmeister. «Ich weiß das, es ist cool, in dieser Situation zu sein. Aber ich werde meinen Ansatz nicht ändern, weil es sich am besten anfühlt», sagte der deutsche Mercedes-Pilot nach seinem zweiten Platz in Mexiko hinter seinem WM-Rivalen und Teamkontrahenten Lewis Hamilton. In den vergangenen beiden Jahren konnte Rosberg in São Paulo gewinnen. Dem 31-Jährigen wurde jedoch in Mexiko gleich zum Start vor Augen geführt, wie schnell es zu einem Ausfall kommen könnte. Da hatte Rosbergs Silberpfeil heftigen Kontakt mit dem ungestümen Red-Bull-Fahrer Max Verstappen.
HAMILTON STEMMT SICH GEGEN DIE NIEDERLAGE
Lewis Hamilton hat in der WM-Wertung aufgeholt. Allerdings fehlen ihm trotz seines Sieges in Mexiko zwei Rennen vor Schluss 19 Punkte auf Rosberg. «Ich kämpfe um etwas, bei dem ich nicht weiß, ob ich es erreichen kann. Das ist ein ungewöhnliches Szenario», räumte Hamilton ein. Die Titelverteidigung hat er längst nicht mehr in der eigenen Hand. Der Brite verspricht aber weiter Vollgas. «Alles, was ich seit dem Beginn meiner Karriere in der Formel 1 weiß, ist, dass sich alles bis zur letzten Minute ändern kann. Deshalb kann ich nicht aufgeben.» In Brasilien hat er jedoch noch nicht gewinnen können.
VETTEL WIRD BITTER ENTTÄUSCHT
Das Mexiko-Rennen hatte drei dritte Plätze – irgendwie. Max Verstappen raste im Red Bull zwar als Dritter durchs Ziel. Dann erhielt der Niederländer wegen eines regelwidrigen Manövers aber eine Fünf-Sekunden-Strafe. Der Nutznießer: Sebastian Vettel. Doch auch der Ferrari-Star konnte sich nur rund drei Stunden über den Podestplatz freuen. Da entschieden die Rennkommissare: Der Heppenheimer erhält seinerseits eine Zehn-Sekunden-Strafe für einen regelwidrigen Spurwechsel beim Bremsen. Davon profitierte Verstappens Teamkollege Daniel Ricciardo. «Wir hätten das Podest völlig verdient gehabt, die Bürokratie hat es uns aber genommen», schimpfte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene. Die Strafe sei einfach «irgendwie ungerecht».
VERSTAPPEN SORGT MAL WIEDER FÜR ÄRGER
Gerade mal 19 Jahre alt ist Max Verstappen. Doch der talentierte wie ungestüme Red-Bull-Pilot sorgt immer wieder für Ärger. Erst hatte der Niederländer schon kurz nach dem Start eine heftige Berührung mit Nico Rosberg, dann eskalierte in der viertletzten Runde ein Duell mit Sebastian Vettel. Der Heppenheimer machte Druck auf Verstappen, dieser verbremste sich und kürzte über den Grünstreifen ab. Seinen dritten Platz gab der Youngster aber nicht ab – zum Unmut Vettels. «Er ist ein sehr frustrierter Typ in diesem Moment. Er sollte zurück in den Kindergarten», maßregelte Verstappen den viermaligen Weltmeister. Am Ende blieb dem Red-Bull-Mann Platz vier.
MEXIKO EROBERT DIE HERZEN DER FAHRER
2015 kehrte der Grand Prix von Mexiko nach 23 Jahren Abstinenz in den Formel-1-Kalender zurück. Nicht zuletzt nach der jüngsten Auflage ist er nicht mehr wegzudenken. «Mexiko ist zu einem der Top-Grand-Prix im Kalender geworden», meinte Sieger Lewis Hamilton. «Was die Zuschauer betrifft, ist er einer der größten. Es ist echt phänomenal, und das erst im zweiten Jahr.» War der Zuschauerzuspruch 2015 mit 336 174 Besuchern am gesamten Wochenende schon hervorragend, konnten sich die Veranstalter diesmal sogar noch über einen leichten Zuwachs mit insgesamt 339 967 PS-Fans freuen.
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(dpa)