Berlin – Die Fußball-Bundesliga geht in ihren dritten Geister-Spieltag. Die erste Englische Woche nach der Corona-Zwangspause beginnt mit einem echten Highlight.
Der 28. Spieltag im Überblick:
TOPSPIEL
Zweiter gegen Erster. Das Duell der Dauerrivalen aus Dortmund und München wird erneut zu einem echten Spitzenspiel. Beide Teams sind in imposanter Form, haben neun von zehn Rückrunden-Spiele gewonnen und trafen im bisherigen Saisonverlauf häufiger denn je ins Tor. Mit einem Sieg könnte der BVB bis auf einen Punkt an den Tabellenführer heranrücken. BVB-Sportdirektor Michael Zorc sprach von einem Schlüsselspiel im Titelkampf: «Da braucht man kein allzu großer Prophet zu sein. Wenn wir um die Meisterschaft weiter mitspielen wollen, sollten wir gewinnen. Es sind nachher nur noch sechs Spiele zu spielen.»
WO KANN MAN DAS TOPSPIEL VERFOLGEN?
Laut Deutscher Fußball Liga ist das Spiel in mehr als 200 FIFA-
Mitgliedsländern zu sehen. In Deutschland zeigt der Pay-TV-Sender Sky den Bundesliga-Gipfel live und exklusiv. Sky-Kunden haben die Möglichkeit, mit Sky Go am PC, Tablet oder Smartphone zu schauen. Das Angebot des Senders, die Bundesliga-Konferenz mit allen Spielen des Tages über seinen Free-TV-Kanal Sky Sport News HD zu senden, galt nur für die ersten beiden Samstage nach der Corona-Pause. Die ARD bietet eine Zusammenfassung des Spiels in der «Sportschau» ab 22.45 Uhr an. Der kostenpflichtige Streamingdienst DAZN darf 40 Minuten nach dem Abpfiff Ausschnitte von der Partie präsentieren.
DUELL DER TORJÄGER
Der eine führt mit den zehn Toren die Rangliste der besten Rückrunden-Schützen an, der andere ist mit insgesamt 27 Treffer der bisher beste Torjäger der Saison. Das Duell der beiden Top-Angreifer Erling Haaland (BVB) und Robert Lewandowski (FC Bayern) erhöht den Reiz des Gipfels. Nach Einschätzung von Ottmar Hitzfeld ist der norwegische Jungspund Haaland (19) auf gutem Weg zu einem ähnlichen Superstar wie der zwölf Jahre ältere Pole. «Haaland kann ein zweiter Lewandowski werden», äußerte der ehemalige Coach beider Teams jüngst im «Kicker».
WAS MACHT GÖTZE?
Es ist das Duell seines aktuellen mit seinem ehemaligen Club. Und doch steht Mario Götze im Topspiel zwischen dem BVB und dem FC Bayern erneut im Abseits. Seit dem vergangenen Wochenende ist es auch offiziell, dass der WM-Held von 2014 die Borussia verlässt. Deshalb dürfte der 27-Jährige in den Personalplanungen von Trainer Lucien Favre für die restliche Saison eine noch geringere Rolle spielen als schon zuvor. Die Aussage von Sportdirektor Michael Zorc, dass Götze für den Tabellenzweiten trotz der bevorstehenden Trennung «in dieser Saison noch wichtig wird», wurde von der Fachwelt eher als Akt der Höflichkeit für einen verdienten Spieler gewertet.
WERDER IM AUFWIND?
Der Sieg gegen Freiburg am vergangenen Samstag soll bei Werder Bremen die Wende im Abstiegskampf einleiten. In Borussia Mönchengladbach wartet allerdings eine ganz schwere Aufgabe auf die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt. «Wir spielen gegen ein absolutes Topteam der Liga», sagte der 37-Jährige. «Sie haben vor allem in der Offensive eine unglaubliche Wucht.» Mit einem ähnlich offensivstarken Team hatte der Tabellenvorletzte aus Norddeutschland zuletzt große Probleme. Gegen Leverkusen verlor Werder sein bis dato letztes Heimspiel mit 1:4.
GEHEIMFAVORIT LEVERKUSEN?
Peter Bosz will die Klasse seiner Mannschaft gar nicht kleinreden. «Wir haben gute Spieler, die das gut umsetzen», sagte der Bayer-
Coach, der mit seinem Team neun der letzten elf Spiele gewinnen konnte. «Allerdings ist es nicht so einfach zu erklären, warum es gerade gut läuft oder warum es nicht gut läuft.» Fakt ist, dass die Leverkusener nach ihren Investitionen in den beiden vergangenen Transferzeiträumen die individuelle Klasse im Team erhöht haben. Zudem blüht Kai Havertz, der zuletzt die Mittelstürmerposition übernommen hat, in der Rückrunde förmlich auf. Die einfache Erklärung seines Trainers: «Er kann Tore machen.»
DAS BRINGT DER MITTWOCH
Im zweiten Teil des 28. Spieltages steht das Ost-Duell zwischen RB Leipzig und Hertha BSC im Mittelpunkt. Die Berliner hoffen auf die Fortsetzung ihres Aufwärtstrends unter Trainer Bruno Labbadia, der mit zwei Siegen und 7:0 Toren perfekt gestartet ist. In den weiteren Spielen sind insbesondere die abstiegsgefährdeten Clubs im Einsatz. Der Drittletzte Fortuna Düsseldorf empfängt im West-Duell den FC Schalke 04, Schlusslicht SC Paderborn ist beim FC Augsburg zu Gast, und der Viertletzte FSV Mainz 05 muss beim 1. FC Union Berlin ran. Außerdem: 1899 Hoffenheim gegen den 1. FC Köln.
Fotocredits: Michael Sohn
(dpa)