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DHB-Frauen verlieren in letzter Sekunde

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Göteborg – Der erfolgreiche EM-Auftritt der deutschen Handballerinnen nahm ein dramatisches Ende: Nach dem 22:23 (11:11) im Spiel um Platz gegen Rumänien musste Torfrau Clara Woltering auf einer Krankentrage aus der Halle gebracht werden.

Die Dortmunderin hatte sich beim Gegentor in letzter Sekunde verletzt, bei dem Rumäniens Siegschützin Cristina Zamfir unglücklich mit dem Kopf gegen Pfosten knallte und ebenfalls medizinisch versorgt werden musste.

Die zweite Turnier-Niederlage wurde damit schnell zur Nebensache. Zumal die Mannschaft von Bundestrainer Michael Biegler ihre beste EM-Platzierung seit 2008 (vierter Rang) schon mit dem Erreichen des Platzierungsspiels sicher hatte. Beste Werferin im Scandinavium von Göteborg war Svenja Huber mit fünf Toren.

Mit dem insgesamt gelungenen Auftritt in Schweden setzte die DHB-Auswahl ein Zeichen für die Heim-Weltmeisterschaft 2017. Das durchaus mögliche Halbfinale hatten die «Ladies» durch ein 20:20 im Hauptrundenspiel gegen Spanien verpasst.

Aber auch mit dem sechsten Platz sind alle zufrieden. «Wenn uns das jemand vor dem Turnier gesagt hätte, hätte ich ihn für verrückt gehalten», sagte DHB-Sportdirektor Wolfgang Sommerfeld. «Die vier Halbfinalisten sind noch etwas vor uns, aber wir haben den Rückstand zur Weltspitze deutlich verringert.»

Diese Einschätzung teilt auch Biegler: «Die Entwicklung war hervorragend, aber ich hatte mich nie an den Halbfinal-Spekulationen beteiligt. Die Mannschaft braucht noch Zeit, aber mit unserem Projekt Heim-Weltmeisterschaft 2017 sind wir auf einem guten Weg, denn wir haben bei der EM viel gelernt.»

Das bewies die DHB-Auswahl auch gegen Rumänien. In der ersten Hälfte wechselte die Führung ständig. Der WM-Dritte von 2015 schonte die aktuelle Welthandballerin Cristina Neagu, die aktuell Führende der EM-Torschützenliste. Aber auch ohne den Weltstar setzte sich das Karpatenteam nach dem 11:11 zur Pause auf 15:12 ab.

Dann war es wieder einmal Torfrau Woltering, die ihre Mannschaft zurück ins Spiel brachte. Nach eher zögerlichem Beginn nahm das Spiel schließlich Fahrt auf, das Geschehen wogte am Ende hin und her. Dabei vergab die DHB-Auswahl zwei Siebenmeter und 15 Sekunden vor Schluss die Siegchance, als der Ball leichtfertig im Angriff verloren wurde.

Biegler gab in dem sportlich unbedeutenden Spiel auch Spielerinnen wie Kreisläuferin Maike Schmelzer die Chance zur Bewährung. Am Ende eines Turniers, in dem man zuvor nur gegen den Olympia-Zweiten Frankreich verlor, sollte dies den Teamgedanken demonstrieren.

Gleich nach dem Duschen ging es für die deutsche Mannschaft in den Bus Richtung Heimat – aber bald werden sie zurück in Göteborg sein. Dort findet am 18. März das erste Länderspiel des WM-Jahres statt.

Fotocredits: Guido Kirchner
(dpa)

(dpa)

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