Groningen – Ein Hauch von Cleverness fehlte für die große Überraschung beim EM-Dritten. Die deutschen Handballerinnen haben den ersten von zwei Tests gegen die Niederlande daher verloren.
Beim Comeback von Kapitän Kim Naidzinavicius unterlag die Auswahl des Deutschen Handballbunds (DHB) im niederländischen Groningen mit 26:29 (10:14). Vor 3400 Zuschauern im ausverkauften Martini Plaza war Alicia Stolle mit fünf Toren beste deutsche Werferin. Beim Gastgeber überragte Estavana Polman mit zehn Treffern. Bereits an diesem Samstag (16.45 Uhr/Sport1) steht das Rückspiel in Oldenburg an.
«Wir haben in den entscheidenden Phasen nicht den Druck ausgeübt, den wir spielen wollten. Zudem hat uns in der Chancenverwertung die Cleverness gefehlt», meinte Bundestrainer Henk Groener und betonte: «Das war ein Spiel, wo wir auf jeden Fall was lernen konnten, morgen wollen wir zeigen, dass wir aus der Lektion was gelernt haben.» Die überzeugende Alicia Stolle meinte: «Uns hat sowohl im Angriff als auch in der Abwehr die notwendige Konsequenz gefehlt. Wir waren über 60 Minuten nicht konstant genug, aber auch nicht viel schlechter.»
Nach einem ausgeglichenen Start vergab die deutsche Mannschaft mit den Debütantinnen Kim Braun und Nele Kurzke eine Vielzahl bester Chancen, die Niederlande setzte sich von 6:4 auf 13:6 (22.) ab und zwang Bundestrainer Groener zu dessen zweiter Auszeit. Die zeigte Wirkung: Die Effektivität im Angriff wurde wieder besser, zur Pause hieß es 10:14 und dank eines Doppelschlags gleich nach dem Seitenwechsel war die Partie beim 12:14 aus deutscher Sicht wieder offener.
Doch dies war der Weckruf für die Gastgeberinnen, die dank der Paraden von Torfrau Tess Wester auf 22:16 (46.) davonzogen. Deutschland zeigte wieder Moral, steigerte sich in der Defensive und kam so zu vielen einfachen Gegenstoßtoren. Beim 23:24 fünf Minuten vor dem Ende stand die Partie wieder auf der Kippe, aber die Niederlande spielte die Zeit clever herunter.
Die beiden Testspiele sind der Startschuss zur Vorbereitung auf die WM-Playoffs der Deutschen gegen Kroatien am 2. und 5. Juni.
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(dpa)