Rom – Kurz vor dem brisanten Testduell mit dem Dauerrivalen Italien werden die deutschen Nationalspieler in Rom zu einer illustren Touristengruppe.
Nach einem Teamabend in der Ewigen Stadt stehen für die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw am Sonntag gleich mehrere Sightseeing-Touren an – ausnahmsweise spielt der Fußball keine Rolle. «Das ist gut für den Teamgeist. Ich finde Rom von der Geschichte unheimlich interessant. Es gibt wahnsinnig viel zu sehen», sagte Löw.
Ganz bewusst nutzt der DFB-Chefcoach die kurze Pause zwischen dem 8:0-Kantersieg in der perfekt laufenden WM-Qualifikation in San Marino und dem letzten Länderspiel 2016 in Mailand am 15. November, um Reizpunkte gegen den ewigen Profi-Trott zwischen Hotel und Trainingsplatz zu setzen. Einen Spannungsabfall befürchtet Löw dabei nicht. Im Gegenteil. «Wir werden das Testspiel sicher ernstnehmen», betonte der 56-Jährige.
Der Bundestrainer hat noch 20 Spieler nach Rom mitgenommen. Nach einer gemeinsamen Stadtrundfahrt können Mats Hummels, Thomas Müller und Co. dann zwischen spezifischen Erkundungstouren wählen. Auf den Spuren der Illuminati oder eine Führung durch den Vatikan inklusive Sixtinischer Kapelle sind im von Teammanager Oliver Bierhoff organisierten Angebot.
Am folgenden Tag folgte dann eine von der Öffentlichkeit abgeschirmte Privataudienz beim Papst als Höhepunkt der Kulturtour. Erst danach fliegt das Team nach Mailand, um sich mit nur einer Trainingseinheit auf das dritte Spiel in diesem Jahr gegen die Squadra Azzurra im Giuseppe-Meazza-Stadion vorzubereiten.
Dabei ist gegen den Erzrivalen ein historischer Erfolg möglich. Noch nie wurde Italien von Deutschland in 34 Spielen seit 1923 dreimal in Serie bezwungen, geschweige denn in einem Kalenderjahr. 2016 steht bislang das 4:1 von München im März und der umjubelte erste Pflichtspielsieg im EM-Viertelfinale von Bordeaux mit 6:5 im Elfmeterschießen zu Buche.
Fotocredits: Alexander Hassenstein
(dpa)