Berlin – Die deutsche Olympia-Mannschaft hätte nach Ansicht von Experten von einem Komplett-Ausschluss der russischen Athleten bei den Winterspielen in Pyeongchang sportlich am meisten profitiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des amerikanischen Daten- und Analysedienstes Gracenote.
Das Unternehmen errechnete einen veröffentlichten Medaillenspiegel, bei dem die russischen Sportler nicht berücksichtigt wurden. Demnach hätten die Deutschen in Abwesenheit der Russen fünf Medaillen mehr gewonnen als mit ihnen. Für Norwegen wäre viermal Extra-Edelmetall möglich gewesen.
Gracenote sagt der deutschen Mannschaft bei Olympia in Südkorea (9. bis 25. Februar) auf Grundlage der Ergebnisse der vergangenen Weltmeisterschaften und anderer Top-Events 40 Medaillen voraus. Demnach könnte es in Pyeongchang 14 Mal Gold, 12 Mal Silber und 14 Mal Bronze geben. Das würde am Ende den ersten Platz im Medaillenspiegel bedeuten. Wird dieses Ergebnis tatsächlich erreicht, wäre es das beste deutsche seit 2002 in Salt Lake City. In Sotschi hatte es nur 19 Medaillen, davon acht goldene, gegeben.
Russische Sportler dürfen in Pyeongchang in der Folge des großen Doping-Skandals um die Winterspiele 2014 in Sotschi nur unter neutraler Flagge antreten, ein Komplett-Ausschluss blieb ihnen jedoch erspart. Noch ist aber unklar, wie viele Athleten tatsächlich dabei sind. Zuletzt hieß es aus Moskau, dass «mehr als 200 Sportler» die Qualifikations-Kriterien erfüllen. Gracenote will am 9. Februar eine weitere Studie veröffentlichen, die alle Russen berücksichtigt, die an den Wettbewerben teilnehmen dürfen.
Fotocredits: Ahn Young-Joon
(dpa)