Tokio – Angeführt vom treffsicheren Kapitän Uwe Gensheimer haben Deutschlands Handballer ihren Japan-Trip mit einem souveränen Länderspielsieg gegen den Olympia-Gastgeber von 2020 abgeschlossen.
Vor 5000 Zuschauern gewann die DHB-Auswahl in Tokio mit 31:22 (18:9), nachdem sie schon im ersten Duell mit den von Ex-Bundestrainer Dagur Sigurdsson betreuten Japanern drei Tage zuvor zu einem klaren 37:24 gekommen war. Gensheimer war mit acht Toren, davon fünf Siebenmeter, bester Werfer. Patrick Groetzki und Patrick Wiencek steuerten jeweils vier Treffer bei.
Bundestrainer Christian Prokop sah dabei zwei unterschiedliche Halbzeiten: «In der ersten Hälfte haben wir flüssig gespielt und uns über ein gutes Tempospiel und eine konsequente Deckung einen Vorsprung erarbeitet. In der zweiten Halbzeit haben wir es leider nicht geschafft, die Konzentration und die Bissigkeit zu behalten. Da haben wir zu viele Fehler gemacht», bilanzierte Prokop. «Das schmeckt uns nicht so.»
Sein Team lag von Beginn an in Führung, nachdem Torwart Andreas Wolff in der Anfangsphase einen Siebenmeter pariert hatte. Bis zum 10:7 (15.) hielten die allenfalls zweitklassigen Gastgeber noch ganz gut mit, dann zog der Europameister von 2016 auf 14:7 davon. Zur Pause war die Partie bereits entschieden. «Bis dahin waren wir sehr konsequent im Abschluss und haben auch nur drei technische Fehler gemacht», lobte Prokop.
Nach dem Wechsel kam Silvio Heinevetter für Wolff zwischen die Pfosten. Zudem gab es erste Einsatzzeiten für Hendrik Pekeler, Tim Kneule und Tim Hornke, der es wie Fabian Böhm auf drei Tore brachte. «Es war ein guter Auftritt von uns, auch wenn nicht alles gepasst hat», bilanzierte Böhm.
Im Gefühl des sicheren Sieges schlichen sich bei der deutschen Mannschaft einige Unkonzentriertheiten ein, so dass der Vorsprung nicht weiter wuchs. «In der zweiten Hälfte haben wir acht technische Fehler gemacht, was die Japaner zu schnellen, leichten Toren nutzen konnten», monierte Prokop. Sein positives Gesamtfazit wurde dadurch aber nicht getrübt. «Es war eine tolle Reise zum Abschluss der Saison, auf der wir wichtige Erkenntnisse gesammelt haben», sagte der Bundestrainer.
Auch sein Vorgänger Sigurdsson, der die Japaner für Olympia fit machen soll, war trotz der zwei klaren Niederlagen nicht unzufrieden. «Für uns war das eine coole Sache», sagte der Isländer. «Es ist wichtig, dass wir solche Erfahrungen machen.»
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(dpa)