Krakau – Der deutsche Fußball-Nachwuchs hat mit einer überzeugenden Leistung bei der U21-EM klar Kurs auf das Halbfinale genommen. Die Auswahl von Trainer Stefan Kuntz gewann am Mittwoch vor 9298 Zuschauern in Krakau gegen Dänemark souverän mit 3:0 (0:0).
Nach ihrem zwölften Pflichtspielsieg in Serie genügt der Elf im letzten Gruppenspiel gegen Italien am Samstag ein Punkt, um den Gruppensieg und damit den Einzug in die K.o.-Phase perfekt zu machen.
Davie Selke (53. Minute) mit dem 50. deutschen Tor bei einer U21-EM, Marc-Oliver Kempf (73.) und der eingewechselte Nadiem Amiri (79.) schossen die überlegene Kuntz-Elf zum zweiten Erfolg im zweiten Spiel. Im Vergleich zum 2:0-Auftaktsieg gegen Tschechien zeigten sich die DFB-Junioren gegen die spielstarken Dänen klar verbessert und hätten noch höher gewinnen können. Die DFB-Elf führt die Gruppe C mit sechs Zählern vor Tschechien und Italien (je drei) an. Der Erste und der beste von drei Gruppenzweiten ziehen ins Halbfinale ein.
«Wir haben besser von hinten herausgespielt und hatten mehr Kontrolle über das Spiel», sagte Trainer Stefan Kuntz zum Vergleich mit dem ersten Turnier-Sieg. «In der zweiten Halbzeit haben wir verdient die Tore gemacht», fügte er erleichtert hinzu, wollte aber die Rolle des Titelfavoriten noch nicht annehmen. «Wir sind Mitfavorit, haben aber noch nichts erreicht. Ab morgen gilt unsere ganze Konzentration dem Spiel gegen Italien.»
Die Anfangsminuten in Krakau gehörten den Dänen, die früh angriffen und mutig spielten. Die DFB-Auswahl um Kapitän Maximilian Arnold war um Spielkontrolle bemüht. Nach elf Minuten hatte der Berliner Mitchell Weiser die erste große Chance der Partie: Sein Schuss nach einer Hereingabe von Jeremy Toljan strich am Pfosten vorbei.
Das deutsche Team hatte die Partie nun besser im Griff. Auch in der Offensive hatten die DFB-Junioren gegen den EM-Halbfinalisten von 2015 einige gute Szenen. Max Meyer schoss nach einem Solo von Serge Gnabry deutlich über das Tor (22.). Die Abwehr um den zuletzt angeschlagenen Niklas Stark stand sicher und ließ kaum etwas zu. Nach einer Ecke der Dänen klärte Keeper Julian Pollersbeck per Faustabwehr (27.).
Vier Minuten später bewahrte der Keeper, der vor einem Wechsel zum Hamburger SV steht, den deutschen Nachwuchs vor dem Rückstand. Nach einem Konter der Dänen lenkte er einen Schuss von Andrew Hjulsager am langen Pfosten vorbei. Die Dänen wurden nun wieder mutiger und blieben bei Kontern gefährlich, Innenverteidiger Kempf blockte einen Schuss von Torjäger Marcus Ingvartsen im Strafraum ab.
Aber auch die Kuntz-Elf wollte noch vor der Pause die Führung. Eine Freistoßflanke von Kapitän Arnold brachten Kempf und Weiser nur knapp nicht im Tor unter, ein Schuss von Gnabry aus der Distanz ging am langen Pfosten vorbei (41.).
Auch nach dem Seitenwechsel drängte das DFB-Team weiter auf die Führung. Nach 53 Minuten war der bis dahin so glücklose Selke dann aber zur Stelle und schlenzte den Ball von der Strafraumkante sehenswert zum verdienten 1:0 ins Tor. «Ich bin froh, dass ich den Dosenöffner machen konnte mit diesem Tor», sagte Selke im ZDF. Gegen Tschechien hatte er noch einen Elfmeter vergeben. «Man hat in seinem Gesicht gesehen, welche Last heute von ihm gefallen ist», freute sich Trainer Kuntz mit seinem Stürmer.
Die Dänen blieben aber gefährlich, Pollersbeck rettete gegen Joker Kenneth Zohore (69.). Kurz darauf sorgte Kempf mit herrlicher Direktabnahme einer Ecke von Meyer für das verdiente 2:0, Joker Amiri schraubte das Ergebnis per Linksschuss 13 Minuten nach seiner Einwechslung noch weiter in die Höhe.
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(dpa)