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Deutsche Olympia-Erwartungen: Sotschi-Ergebnis übertreffen

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Pyeongchang – Laura Dahlmeier, Richard Freitag, Johannes Rydzek: Einige deutsche Wintersport-Stars gehören bei den Olympischen Winterspielen vom 9. bis 25. Februar 2018 in Pyeongchang zu den Top-Favoriten und lassen auf eine reiche Medaillen-Ausbeute in Südkorea hoffen.

Bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Winter wurde das olympische Sotschi-Ergebnis von 2014 mit insgesamt 19 Medaillen (8/6/5) weit übertroffen, so dass die Verantwortlichen des Deutschen Olympischen Sportbundes davon ausgehen, dass der sechste Rang im Medaillenspiegel diesmal verbessert werden kann. Die Deutsche Presse-Agentur beleuchtet die Chancen in den einzelnen Sportarten.

BIATHLON (Ergebnis Sotschi 0/2/0): Nach dem Olympia-Debakel von Sotschi, wo die Frauen erstmals keine Medaille holten, ruhen die Hoffnungen auf Laura Dahlmeier. Die erste Fünffach-Weltmeisterin der Geschichte ist der Superstar der Szene. Bleibt sie gesund, gehen die Titel wohl wieder nur über sie. In den drei Staffeln peilen die Deutschen drei Medaillen an. Die Männer um die Weltmeister Simon Schempp und Benedikt Doll sind in jedem Wettbewerb für einen Podestplatz gut.

NORDISCHE KOMBINATION (1/1/1): Nach den Erfolgen der vorolympischen Saison wären «nur» drei Medaillen etwas dürftig. Doch Olympia ist immer etwas anders. Deshalb lautet das Ziel erneut Edelmetall in jedem der drei Wettbewerbe. In Olympiasieger Eric Frenzel und Vierfach-Weltmeister Johannes Rydzek gibt es zwei Athleten, die jederzeit gewinnen können und wollen.

SKISPRINGEN (2/0/0): Die deutschen Adler gehören mittlerweile zu den Top-Favoriten. Der Gesamtweltcup-Führende Richard Freitag sowie Andreas Wellinger dürften zumindest in ihrer aktuellen Form ein Wörtchen bei der Medaillenvergabe mitreden. Große Hoffnungen gibt es auch im Team-Wettbewerb. Bei den Damen ist Sotschi-Siegerin Carina Vogt die aussichtsreichste Kandidatin.

SKI ALPIN (1/1/1): Nach den Ausfällen von Felix Neureuther und Stefan Luitz ruhen die Hoffnungen vor allem auf Viktoria Rebensburg. 2010 und 2014 war noch Maria Höfl-Riesch mit zwei Medaillen die Erfolgsgarantin, aber die Bayerin hat ihre Karriere beendet. Je einmal Edelmetall bei Damen und Herren sowie eine Plakette als Mitfavorit im Teamwettbewerb wünscht sich der Verband.

EISSCHNELLLAUF (0/0/0): Nach der ersten olympischen Null-Nummer seit 50 Jahren soll es in Gangneung wieder bergauf gehen. «Unser Ziel sind zwei Medaillen. Wenn wir drei holen wie bei der WM 2017 wäre ich richtig glücklich», sagt DESG-Präsidentin Stefanie Teeuwen. Claudia Pechstein ist die einzige Hoffnung bei den Damen, Patrick Beckert und Moritz Geisreiter auf den langen Strecken und Sprinter Nico Ihle gelten als chancenreich.

EISKUNSTLAUF (0/0/1): Nach zweimal Bronze mit Robin Szolkowy wagt Paarläuferin Aljona Savchenko einen neuen Anlauf auf Olympia-Gold. Mit dem Franzosen Bruno Massot wurde die 33-Jährige im März bereits Zweite bei der WM. Die Wahl-Oberstdorfer gehören zum engsten Favoritenkreis in Südkorea und müssen fehlerfrei bleiben, um ganz oben auf dem Treppchen zu stehen.

RODELN (4/1/0): Für die deutschen Top-Rodler zählt bei den Spielen nur Gold. Felix Loch, Natalie Geisenberger, die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt und die deutsche Team-Staffel hatten vor vier Jahren in Sotschi alle Siege abgeräumt. Doch die Konkurrenz ist deutlich stärker geworden, vor allem die Russen könnten dem Erfolgsteam von Bundestrainer Norbert Loch gefährlich werden.

FREESTYLE/SNOWBOARD (0/1/1): Die Snowboarder setzen große Hoffnungen in den Parallel-Riesenslalom. Dort sollen junge Athleten wie Ramona Hofmeister und Stefan Baumeister überraschen – zumal Routiniers wie die am Knöchel operierte Amelie Kober auszufallen drohen. Bei den Freestylern ist Lisa Zimmermann eigentlich Mit-Favoritin – nach Kreuzbandriss ist der Zeitpunkt für ein Comeback aber offen. Auch Skicrosserin Heidi Zacher ist Podestkandidatin.

SKILANGLAUF (0/0/1): Der Deutsche Skiverband will in allen Disziplinen eine Medaille holen, also auch im Langlauf. In den Einzelentscheidungen scheint das unmöglich, dazu fehlen Top-Leute. Wie in Sotschi könnten Staffeln oder Team-Sprints erfolgversprechend sein. Zwar blieben die Langläufer auch da bei den zurückliegenden zwei Weltmeisterschaften medaillenlos, die Chancen auf Podestplätze tendieren jedoch sowohl bei den Damen als auch bei den Herren nicht gänzlich gen Null.

BOB (0/0/0): Mit den Viererbob-Weltmeistern Francesco Friedrich und Johannes Lochner hat Deutschland zwei Topfavoriten am Start. Der WM-Dritte Nico Walther ist auch ein Medaillenkandidat für den großen Schlitten. Die Frauen um die Europameisterinnen Mariama Jamanka und Topanschieberin Annika Drazek liebäugeln mit einem Podestplatz.

SKELETON (0/0/0): Die Frauen haben das Zeug für Medaillen. Jacqueline Lölling gewann in der Vorsaison alles: WM, EM sowie Gesamtweltcup. Auch die Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin von 2016, Tina Hermann, fährt um die Medaillen mit. Bei den Männern hat vor allen Axel Jungk als WM-Zweiter gute Aussichten. Allerdings ist die Konkurrenzsituation enorm groß.

Fotocredits: Martin Schutt
(dpa)

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