Bydgoszcz – Weitsprung-Ass Malaika Mihambo deklassierte die Konkurrenz, Kugelstoß-Mama Christina Schwanitz war im Ring nicht zu schlagen, und Hanna Klein lief über 5000 Meter allen davon.
Dank geballter Frauen-Power haben Deutschlands Leichtathleten bei der Team-Europameisterschaft in Bydgoszcz den zweiten Platz belegt. Der entthronte Titelverteidiger musste mit 317,5 Punkten nur Gastgeber Polen (345) den Vortritt lassen. Dritter wurde Frankreich (316,5).
«Es hat viel Spaß gemacht. Ich freue mich, dass wir noch so weit nach vorne gerückt sind», sagte Mihambo. Und DLV-Cheftrainer Alexander Stolpe lobte: «Das war eine große Aufholjagd.» Nach zwei von drei Wettkampftagen hatte das Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes nur auf Rang fünf gelegen.
Das erfolgreiche Frauen-Trio erhöhte das DLV-Konto auf insgesamt sechs Siege. Zuvor hatten Gesa Felicitas Krause über 3000 Meter Hindernis, Diskuswerferin Claudine Vita und Speerwerfer Julian Weber für Einzelerfolge gesorgt.
Für das Glanzlicht sorgte Mihambo, die im Weitsprung mit 7,11 Metern einen überzeugenden Erfolg feierte und ihre Medaillenambitionen für die Weltmeisterschaften vom 28. September bis 6. Oktober in Doha eindrucksvoll untermauerte. «Ich denke schon, dass ich die Form halten kann, denn im Kraftbereich bin ich noch gar nicht am Maximum», sagte die 25-Jährige. «Es sieht gut aus im Trainingsplan.»
Trotz ihres Erfolges nicht ganz zufrieden war Schwanitz, die mit 18,93 Metern erneut knapp die 19-Meter-Marke verpasste. «Es passt technisch noch nicht. Daran arbeiten wir bis Doha», sagte die 33 Jahre alte Mutter von Zwillingen.
Eine gute Vorstellung lieferte Klein über 5000 Meter ab. In einem taktischen Rennen spielte die 26-Jährige ihre Stärken auf der Schlussrunde aus und lief in 15:39,00 Minuten als Erste durch das Ziel. «Das Rennen war wie erhofft nicht so schnell. Auf den letzten 300 Metern ist alles aufgegangen», sagte Klein.
Auch Cindy Roleder strahlte nach ihrem zweiten Platz über 100 Meter Hürden in der persönlichen Saisonbestzeit von 12,87 Sekunden. «Ich bin super happy. Darauf kann ich aufbauen», frohlockte die WM-Zweite von 2015. Diskuswerfer Martin Wierig trug als Zweiter mit 61,84 Metern ebenfalls elf Punkte zur deutschen Gesamtbilanz bei.
Viel «Spaß und Freude» hatte Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause bei ihrem Sieg am Samstag. Die 27 Jahre alte deutsche Rekordlerin aus Frankfurt gewann in 9:36,67 Minuten vor Irene Sánchez aus Spanien. Am Sonntag drückte sie auf der Tribüne die Daumen – letztlich mit Erfolg.
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(dpa)