Rio de Janeiro (dpa) – In einem ungewöhnlichen Outfit spaziert Bettina Hoy über die olympische Pferdesport-Anlage in Rio de Janeiro. Die bekannte deutsche Vielseitigkeitsreiterin trägt ein russisches T-Shirt zum Minirock und russische Turnschuhe.
«Das ist Teil der offiziellen Mannschafts-Ausrüstung», sagt die Reiterin aus Rheine, die einen Platz im deutschen Olympia-Team knapp verpasst hat. Hoy trainiert einen der drei russischen Teilnehmer, die nach der IOC-Entscheidung mit Zustimmung des Pferdesport-Verbandes FEI reiten dürfen. «Das ist eine Privat-Initiative», erklärt Hoy ihr Engagement: «Das hat mit dem Verband nichts zu tun.» Seit einigen Monaten coacht die 53-Jährige Aleksander Markow und dessen Pferd Kurfürstin.
«Auch die anderen beiden haben gefragt, ob ich mit ihnen das Gelände abgehe», berichtet die deutsche Mannschafts-Weltmeisterin von 2006 über die Bitte von Andrej Mitin und Evgenija Ovschinnikowa. «Warum soll ich das nicht machen und denen helfen? Das ist doch besser für den Sport.»
Der politischen Brisanz ist sich die dreimalige deutsche Meisterin durchaus bewusst. «Das hat doch nichts damit zu tun, ob ich Putin mag oder nicht», sagt Hoy. Die Trainerin im russischen Outfit ergänzt: «Das wird ja auch privat bezahlt und nicht vom Verband.»
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